Neue Gefechte trotz UN-Ermahnungen
Türkei und Assad-Regime lehnen Waffenruhe ab
DAMASKUS – Trotz der Forderung des UN-Sicherheitsrats nach einer Waffenruhe in Syrien gehen die Kämpfe im Land weiter. Die syrische Regierung setzte ihre Angriffe auf die heftig umkämpfte Region Ost-Ghuta in vermindertem Umfang fort. Im Nordwesten rückte das türkische Militär bei seiner Offensive in der Enklave Afrin derweil weiter gegen kurdische Verbände vor.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron drängten in Moskau auf Hilfe bei einer Waffenruhe in OstGhouta. In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin riefen sie Russland auf, „maximalen Druck auf das syrische Regime auszuüben, um eine sofortige Einstellung der Luftangriffe und Kämpfe zu erreichen“. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mit. Ähnliche Ermahnungen an das Nato-Land Türkei wegen seiner Angriffe auf Kurden gab es nicht. Moskau ist einer der engsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Putin wies Merkel und Macron darauf hin, dass es der UN-Resolution zufolge im Kampf gegen terroristische Gruppen keine Feuerpause gebe. Die Rebellengruppen in Ost-Ghuta werden von Islamisten dominiert – auch etwa 600 Kämpfer eines Ablegers des Terrornetzwerkes Al-Kaida befinden sich dort. Die Türkei betonte, dass sie ihre Offensive gegen die Kurdenmiliz in Nordwestsyrien nicht von der Waffenruhe betroffen sieht.