Nordwest-Zeitung

„Rapunzel“ist wieder bei ihrer Familie

Hündin aus Franken übersteht Abenteuer einer 400-Kilometer-Wanderung

- VON MATTHIAS RÖDER

ZÜRICH/FRANKFURT/MAIN – Nach einer fast halbjährig­en Odyssee ist die Schäferhün­din Rapunzel wieder in der Obhut ihrer Familie. „Es war ein stürmische­s, freudiges Wiedersehe­n. Rapunzel hat sich noch etwas mehr gefreut als sonst“, sagte die erleichter­te Besitzerin Jasmin Ehret-Väth, nachdem sie am Samstag ihr Haustier aus dem Tierkranke­nhaus der Universitä­t Zürich abgeholt hatte. Rapunzel war wohl rund 400 Kilometer vom fränkische­n Hösbach bei Aschaffenb­urg in die Schweiz gewandert. Dort hatten Rettungssa­nitäter die Hündin am 9. Februar in schlechtem Zustand an einer Autobahn bei Zürich gefunden.

„Die Hündin war mit großer Wahrschein­lichkeit von einem Auto angefahren worden“, sagte Universitä­tssprecher Beat Müller. Das Tier hatte innere Blutungen, Beckenbrüc­he und die Milz musste ihm entfernt werden. Anfänglich sei es nicht sicher gewesen, ob sie es schaffen Die Hundebesit­zer, Familie (von links) Julia, Andreas, Jasmin und Marie Ehret Vaeth, holen „Rapunzel“in der Tierklinik ab in Zürich. werde, sagte Oberarzt Philipp Schmierer. Dank der Betreuung auf der Intensivst­ation kam die Schäferhün­din aber wieder zu Kräften.

„Rapunzel hat keine psychische­n Schäden. Sie macht einen guten Eindruck“, freute sich das 41-jährige Frauchen am Samstag. Allerdings sei sie noch nicht so beweglich und könne wohl erst in vier Wochen wieder Treppen steigen. „Sie braucht schon noch intensive Betreuung“, so EhretVäth. Zu Hause warten noch drei Schäferhun­de auf die achtjährig­e Rapunzel.

Das Tier war vor rund einem halben Jahr bei einem Tierarzt davongelau­fen. Jasmin Ehret-Väth und ihre Familie suchten mit Anzeigen und im Internet nach Rapunzel – und bekamen immer wieder Hinweise. Weil die Hündin einen Chip trug, konnten nach ihrem Auffinden ihre Besitzer schnell ermittelt werden. Sie wolle ihre Hündin nun einfach ständig „streicheln und füttern“, sagte das Frauchen zu den weiteren Betreuungs­plänen.

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