Das werden wir nie vergessen
Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm (39) im Interview nach dem verlorenen Finale gegen die Russen.
VON THOMAS NOWAG FRAGE: Gold schien kurz vor dem Ende auf dem Silbertablett zu liegen. Überwiegt nun erst einmal die Enttäuschung?
MARCO STURM: Wir waren eben tatsächlich mehr frustriert als glücklich. Aber es war ein weiteres großartiges Spiel. Meine Spieler haben wieder Charakter gezeigt, sie sollten sehr stolz auf sich sein. Sie bringen Silber mit. Spätestens, wenn sie zu Hause mit Silber aufwachen, werden sie verdammt stolz sein. FRAGE: Gut zwei Minuten vor dem Ende musste ein Russe bei deutscher Führung auf die Strafbank. Haben Sie gedacht: Verdammt, wir schaffen das sogar? STURM: Nein. Ich war bereits als Spieler in solchen Situationen. Du fängst automatisch an, anders zu denken, und die anderen Jungs geben noch mal alles. Ich wusste, dass das kein gutes Zeichen ist. FRAGE: Welchen Stellenwert nimmt dieser Erfolg für Sie persönlich ein? STURM: Das war mein Premierenturnier als Trainer bei Olympia – es war herausragend. Meine Spieler und ich werden diese Tage unser Leben lang nicht vergessen. FRAGE: Was kann dieses Turnier im deutschen Eishockey auslösen? Hoffen Sie auf einen Boom? STURM: Ich hoffe, es kann vieles auslösen. Ein großer Dank an unsere deutschen Fans. Die ganzen Posts, Nachrichten und Zeitungsartikel waren unglaublich. Wir sind nicht nur als Mannschaft zusammengewachsen, sondern ich glaube, ganz Deutschland ist zusammengewachsen.