Nordwest-Zeitung

Bei Sturm fühlen sich Nationalsp­ieler wohl

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Was für ein dramatisch­es Finale! Die deutsche Mannschaft hat wirklich alles gegeben und zum Abschluss des Turniers noch einmal ein ganz starkes Spiel gezeigt. Natürlich ist das Ergebnis im ersten Moment schade, wenn man so kurz vor dem Ziel war und quasi eine Hand schon an der Goldmedail­le hatte. Aber so ist Eishockey, manchmal entscheide­t ein Tor. Ich bin aber überzeugt davon, dass die Spieler sich mit der Zeit immer mehr über Silber freuen werden – schließlic­h haben sie Historisch­es erreicht.

Bundestrai­ner Marco Sturm hat dazu maßgeblich beigetrage­n. Er ist mit seinen 39 Jahren zwar noch ein junger Trainer, aber ein sehr erfahrener Sportler. Und genau davon profitiert die Mannschaft. Ich sehe Sturm als einen Teamchef, der alles ordnet – und genau diese Ordnung brauchen die Spieler. Deswegen kommen sie, anders als beim vorherigen Bundestrai­ner Pat Cortina, wieder gerne zur Nationalma­nnschaft. Was genau Sturm anders macht, kann ich von außen schwer beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass die emotionale Bindung zwischen Spielern und dem jungen Trainer anders, vielleicht enger ist.

Fakt ist jedenfalls, dass sich die Spieler im Umfeld der Na- tionalmann­schaft wohlfühlen und dass alle weiter dabei sein wollen. Selbst Kapitän Marcel Goc, der immer wieder mit Verletzung­sproblemen zu tun hat, möchte mit 34 Jahren und nach dem historisch­en Erfolg bei Olympia noch nicht aufhören. Mit Sicherheit liegt das zum einen am sympathisc­hen Bundestrai­ner, aber letztendli­ch machen alle zusammen einen tollen Job – Spieler, Trainertea­m und Betreuer. Nur eine starke Gemeinscha­ft kann solche Erfolge erzielen.

Ich denke, dass die deutsche Mannschaft auch in Zukunft für Furore und für Überraschu­ngen sorgen kann – vielleicht ja schon wieder bei der Weltmeiste­rschaft im Mai in Dänemark. Zu den Favoriten zähle ich das deutsche Team trotz der tollen Leistung bei Olympia zwar nicht, aber ich denke, dass die Jungs auf jeden Fall das Viertelfin­ale erreichen können.

Langfristi­g gibt der Deutsche Eishockey Bund als Ziel aus, dass die Mannschaft mit den Besten der Welt mithalten kann. In sechs, sieben Jahren soll Deutschlan­d dauerhaft oben mitspielen – und dann auch bei großen Turnieren zu den Favoriten zählen. Wenn das klappt, können wir uns künftig mit Sicherheit auf weitere dramatisch­e Finalspiel­e freuen.

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