Desaster von Sotschi macht Bobfahrer stark
Gold und Silber für Friedrich und Walther – Snowboarderinnen mit größtem Erfolg
PYEONGC7ANG – Francesco Friedrich legte den Kopf in den Nacken, der DoppelOlympiasieger schloss die Augen und hielt seine zweite Goldmedaille mit beiden Händen ganz fest vor der Brust. Gleich daneben reckte Nico Walther seine Silberne in die Höhe – mit einem historischen Doppelsieg in Pyeongchang hatten die deutschen Viererbobs um die Piloten Friedrich und Walther die letzten Geister von 2014 vertrieben.
„Die Pleite von Sotschi hat uns motiviert, wir haben danach Jubel über Gold im Viererbob: (v. links) Thorsten Margis, Martin Grothkopp, Candy Bauer und Francesco Friedrich
alles für diesen Moment getan, und jetzt ist es einfach ein unfassbarer Erfolg“, sagte Friedrich. Gemeinsam mit Walther machte er den ersten olympischen Doppelsieg im Glückliche Snowboarderinnen: Ramona Theresia Hofmeister (links) holte Bronze, Selina Jörg gewann Silber.
Viererbob seit 34 Jahren perfekt. Zudem ist Friedrich erst der sechste Pilot in der Geschichte der Winterspiele, der Gold im Zweier und in der Königsklasse gewinnt.
Grund zum Feiern hatten auch die deutschen Snowboarderinnen: Für Selina Jörg war es der krönende Abschluss ihrer olympischen Karriere, für Ramona Hofmeister der imponierende Auftakt einer womöglich glorreichen Zukunft. Mit Silber und Bronze im Parallel-Riesenslalom feierten sie ihren jeweils größten Erfolg. „Die Silbermedaille ist wie Gold für mich“, sagte Jörg.
Nur Ester Ledecka, die bereits Gold im Super-G holte, konnten die beiden Deutschen nicht toppen. Die Tschechin ist damit eine von fünf Sportlerinnen und Sportlern in der Geschichte der Winterspiele, die Olympiasieger in zwei verschiedenen Disziplinen geworden sind. Als erst Dritte schaffte sie dieses Kunststück bei denselben Winterspielen.