Innenstädte sollen attraktiver werden
Niedersächsische IHK-Organisation startet Initiative – Zentrum zum „Wohnzimmer machen“
Beim Shopping gehe es um Freizeitvergnügen, hieß es. Wichtig sei ein moderner Netzauftritt.
HANNOVER – Um Niedersachsens Innenstädte angesichts leerstehender Läden und der Konkurrenz durch den Online-Handel wieder zu beleben, hat die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHKN/ Hannover) eine Attraktivitätsoffensive gefordert. Einerseits müssten viele Einzelhändler ihre Online-Präsenz verbessern, was Kunden auch in die Läden selber locke, teilte die Kammer in Hannover mit. Andererseits müssten die Städte Gesamtkonzepte für ihre Zentren entwickeln, damit diese mit einem Mix unterschiedlicher Läden und Gastronomie ein angenehmes Flair zum Shoppen und Bummeln bieten. Besonders gefordert seien kleine und mittlere Kommunen im ländlichen Raum, aber auch Stadtteilzentren der Großstädte.
„Wenn unsere Städte und Gemeinden attraktiv bleiben sollen, muss der Blick weg von Einzelmaßnahmen hin zu einem Gesamtpaket an Aktivitäten gehen“, sagte Hauptgeschäftsführerin Susanne Schmitt. Nicht nur das Internet setze den Innenstädten zu. Demografischer Wandel, die Frage der Nachfolge sowie der Fachkräftemangel bedingten sich gegenseitig und veränderten die Strukturen.
Insbesondere beim Thema Digitalisierung appellierte die Handelskammer an die Läden, sich stärker auf neue technologische Möglichkeiten einzulassen. Oft fehlt etwa ein moderner, an Smartphones angepasster Onlineauftritt.
Um ihre Vorteile gegenüber dem Internet auszuspielen, müssten Städte Konzepte für attraktive Einkaufsbereiche entwickeln. „Es gilt, die Fußgängerzonen als „Wohnzimmer“einer Innenstadt ansprechend zu gestalten und den Passanten mit Wohlfühlatmosphäre zum Verweilen einzuladen“, so die IHKN. Beim Shopping gehe es heute auch um Freizeitvergnügen. Statt eines Klein-Klein wird zu regionalen Einzelhandelskonzepten geraten, die Händlern und Investoren eine Planungssicherheit bieten.