Spaß unter Musikern kommt nicht zu kurz
=ermischung von Klassik und Pop <ür E-Bassist Marcello Albrecht >illkommene Ab>echslung
Für E-Bassist Marcello Albrecht bringt der Austausch mit „Klassikern“viel. Der 51-Jährige lobt die per<ekt Organisation.
OLDENBURG – Es gibt Tage, an denen bleibt man besser im Bett. Vor allem, wenn man unter einer schweren Erkältung leidet, wie Marcello Albrecht. Und es gibt Konzerte, bei denen sollte man unbedingt dabei sein, weil man Teil ist der zweitägigen Musikveranstaltung mit Namen „Classic meets Pop“, wie Marcello Albrecht.
Der 51-Jährige ist als EBassist seit einem Jahrzehnt bei dem überaus beliebten Event am Start. „Es ist für die meisten Künstler nach wie vor etwas Besonderes. Insofern wollte ich unbedingt dabei sein.“Auch einen überaus erfahrenen Musiker wie ihn fordert das Engagement samt individueller Vorbereitung sowie Proben jeweils im Staatstheater und der großen Arena in hohem Maße. „Das ist sicher auch eine TPpfrage, ob man sich darauf einlassen möchte“, meint Marcello Albrecht, der im Alltag Lehrer für den elektrischen Bass an der Musikschule der Stadt Oldenburg ist.
Die Wurzeln des heute 51Jährigen liegen in Berlin. Seine musikalische Laufbahn begann er im Alter von neun Jahren klassisch an der Geige. In den frühen Achtzigern entdeckte er den Bass als sein Instrument. Albrecht erhielt Unterricht bei Marc Ebermann und Oscar Stagnaro.
Begleitend nahm er Unterricht für Klavier, Kontrabass bei Günther Späth und Schlagzeug sowie an zahlreichen Workshops teil, unter anderem bei Red Mitchell an E-Bassist Marcello Albrecht (Zweiter von rechts mit Kappe) schaut während der Generalprobe für „Classic meets Pop“auf seine Noten. Trotz schwerer Erkältung absolvierte er drei Proben und zwei Auftritte.
der Musikhochschule Hilversum, bei Itaiguara Brandao und Helge Zumdieck.
Vielfalt der Musik
Heute umfasst sein Repertoire ein großes Spektrum musikalischer Stilrichtungen mit europaweiten Engagements. „Die Liebe, der Spaß und meine Neugier auf mehr Vielfalt in der Musik hat mich stets durch die unterschiedlichen Stilistiken geführt“, bekennt der in Bremen lebende Albrecht. „Im Unterricht ist es mir wichtig, meine Schüler mit diesem Spaß und dieser Neugier anstecken zu können.“
Und wenn es richtig gut läuft, könnten sie vielleicht auch mal bei solch einer Mammutveranstaltung wie „Classic meets Pop“bestehen, wie Marcello Albrecht. „Es ist eine von Reinke Haar perfekt organisierte Veranstaltung. Der macht einen Mordsjob – ich kann es nicht anders sagen. Klasse!“
Trotz Arbeit, Anstrengung und Erkältung kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Direkt am Bühnen-Aufgang war der Schlagzeuger Bernd Junker platziert. „Jeder, der raufging, und jeder, der runterging, hatte einen Spruch für ihn. Von allen nett gemeint, aber es stört schon sehr die Konzentration“,
erzählt Albrecht. „Deshalb haben wir bei ihm ein Schild angebracht mit der Aufschrift ,Bitte nicht mit dem Fahrer sprechen’, wie man es aus Bussen kennt. Ich habe noch einen Totenkopf darauf gemalt“, lacht der Bassmann.
Genre-Grenzen sprengen
„Classic meets Pop“ist inzwischen ein gängiges Format, in dem zur Freude und Unterhaltung des Publikums Genre-Grenzen überwunden werden. „Dass es sehr gut ankommt, sieht man den stets ausverkauften Konzerten. Aber auch uns Musikern aus den Bereichen Klassik und
Pop-Rock hat es geholfen, die Neugier und die Akzeptanz für den jeweils anderen zu entwickeln. Dazu trägt auch der musikalische Leiter und Dirigent Jason Weaver bei. Er ist ein Riesenvorbild für uns.“
Für ihn als erfahrenen Musiker könne das Programm wagemutiger sein, sagt Albrecht. „Es ist eben eine bunte Mischung. Manche Stücke sollen Klischees erfüllen und Gefühle bei den Zuhörern auslösen. Unsere Aufgabe ist es dabei, die Erwartungen zu erfüllen und gleichzeitig unseren persönlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Man könnte von einer Veredelung sprechen.“