Nordwest-Zeitung

Spaß unter Musikern kommt nicht zu kurz

=ermischung von Klassik und Pop <ür E-Bassist Marcello Albrecht >illkommene Ab>echslung

- VON OLIVER SCHULZ

Für E-Bassist Marcello Albrecht bringt der Austausch mit „Klassikern“viel. Der 51-Jährige lobt die per<ekt Organisati­on.

OLDENBURG – Es gibt Tage, an denen bleibt man besser im Bett. Vor allem, wenn man unter einer schweren Erkältung leidet, wie Marcello Albrecht. Und es gibt Konzerte, bei denen sollte man unbedingt dabei sein, weil man Teil ist der zweitägige­n Musikveran­staltung mit Namen „Classic meets Pop“, wie Marcello Albrecht.

Der 51-Jährige ist als EBassist seit einem Jahrzehnt bei dem überaus beliebten Event am Start. „Es ist für die meisten Künstler nach wie vor etwas Besonderes. Insofern wollte ich unbedingt dabei sein.“Auch einen überaus erfahrenen Musiker wie ihn fordert das Engagement samt individuel­ler Vorbereitu­ng sowie Proben jeweils im Staatsthea­ter und der großen Arena in hohem Maße. „Das ist sicher auch eine TPpfrage, ob man sich darauf einlassen möchte“, meint Marcello Albrecht, der im Alltag Lehrer für den elektrisch­en Bass an der Musikschul­e der Stadt Oldenburg ist.

Die Wurzeln des heute 51Jährigen liegen in Berlin. Seine musikalisc­he Laufbahn begann er im Alter von neun Jahren klassisch an der Geige. In den frühen Achtzigern entdeckte er den Bass als sein Instrument. Albrecht erhielt Unterricht bei Marc Ebermann und Oscar Stagnaro.

Begleitend nahm er Unterricht für Klavier, Kontrabass bei Günther Späth und Schlagzeug sowie an zahlreiche­n Workshops teil, unter anderem bei Red Mitchell an E-Bassist Marcello Albrecht (Zweiter von rechts mit Kappe) schaut während der Generalpro­be für „Classic meets Pop“auf seine Noten. Trotz schwerer Erkältung absolviert­e er drei Proben und zwei Auftritte.

der Musikhochs­chule Hilversum, bei Itaiguara Brandao und Helge Zumdieck.

Vielfalt der Musik

Heute umfasst sein Repertoire ein großes Spektrum musikalisc­her Stilrichtu­ngen mit europaweit­en Engagement­s. „Die Liebe, der Spaß und meine Neugier auf mehr Vielfalt in der Musik hat mich stets durch die unterschie­dlichen Stilistike­n geführt“, bekennt der in Bremen lebende Albrecht. „Im Unterricht ist es mir wichtig, meine Schüler mit diesem Spaß und dieser Neugier anstecken zu können.“

Und wenn es richtig gut läuft, könnten sie vielleicht auch mal bei solch einer Mammutvera­nstaltung wie „Classic meets Pop“bestehen, wie Marcello Albrecht. „Es ist eine von Reinke Haar perfekt organisier­te Veranstalt­ung. Der macht einen Mordsjob – ich kann es nicht anders sagen. Klasse!“

Trotz Arbeit, Anstrengun­g und Erkältung kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Direkt am Bühnen-Aufgang war der Schlagzeug­er Bernd Junker platziert. „Jeder, der raufging, und jeder, der runterging, hatte einen Spruch für ihn. Von allen nett gemeint, aber es stört schon sehr die Konzentrat­ion“,

erzählt Albrecht. „Deshalb haben wir bei ihm ein Schild angebracht mit der Aufschrift ,Bitte nicht mit dem Fahrer sprechen’, wie man es aus Bussen kennt. Ich habe noch einen Totenkopf darauf gemalt“, lacht der Bassmann.

Genre-Grenzen sprengen

„Classic meets Pop“ist inzwischen ein gängiges Format, in dem zur Freude und Unterhaltu­ng des Publikums Genre-Grenzen überwunden werden. „Dass es sehr gut ankommt, sieht man den stets ausverkauf­ten Konzerten. Aber auch uns Musikern aus den Bereichen Klassik und

Pop-Rock hat es geholfen, die Neugier und die Akzeptanz für den jeweils anderen zu entwickeln. Dazu trägt auch der musikalisc­he Leiter und Dirigent Jason Weaver bei. Er ist ein Riesenvorb­ild für uns.“

Für ihn als erfahrenen Musiker könne das Programm wagemutige­r sein, sagt Albrecht. „Es ist eben eine bunte Mischung. Manche Stücke sollen Klischees erfüllen und Gefühle bei den Zuhörern auslösen. Unsere Aufgabe ist es dabei, die Erwartunge­n zu erfüllen und gleichzeit­ig unseren persönlich­en Ansprüchen gerecht zu werden. Man könnte von einer Veredelung sprechen.“

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BILD: JANINA RAHN

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