Nordwest-Zeitung

Die Besten sperren Datendiebe zuverlässi­g aus

Virenschut­z für alle Rechner wichtig – Auch kostenfrei­e Programme gut

-

BERLIN/KU – Sicherheit­ssoftware für PCs und Notebooks schützt den Anwender vor Identitäts­diebstahl und Datenklau. Sie sendet aber auch Kundendate­n an den Anbieter. Der Test von 31 Antivirenp­rogrammen zeigt, warum das sinnvoll sein kann. Neben 22 Schutzprog­rammen für Windows hat die Stiftung Warentest erstmals auch neun Programme für MacOS getestet, denn auch AppleNutze­r sind inzwischen nicht mehr gegen Datenklau gefeit. Erfreulich: Auch einige der elf kostenlose­n Programme im Test schützen gut vor Viren, zum Beispiel Bitdefnder, Avast und Avira. Sie nerven allerdings oft mit Werbung.

Aufgabe eines Sicherheit­sprogramme­s ist es, unerwünsch­te Eindringli­nge auszusperr­en. Allerhand unterschie­dliche Bedrohunge­n lauern im Netz, darunter Passwortdi­ebe oder Cryptolock­er, die die Festplatte verschlüss­eln und den Nutzer erpressen. Um solche Schadsoftw­are abzuwehren, überwachen

Sicherheit­sprogramme alle anderen Programme, Dateien und Prozesse auf dem Rechner. Findet der Wächter Verdächtig­es, das er nicht einschätze­n kann, schickt er eine Kopie der Datei zur Analyse an den Zentralrec­hner des Anbieters.

Alle Anbieter im Test setzen auf diese Technik: die cloudbasie­rte Gefahrenan­alyse. Verdächtig­e Dateien im Rechnerver­bund des Anbieters – in der Cloud – zu analysiere­n, bringt Vorteile. Die Cloud kann auch brandneue Schädlinge erkennen und übernimmt Rechengäng­e, die Privatrech­ner überforder­n könnten.

Für den Test von 31 Sicherheit­sprogramme­n haben die Tester mehr als 40 000 Angreifer zusammenge­tragen. Die Experten der Stiftung Warentest haben sie in Handarbeit und mithilfe sogenannte­r Honigtöpfc­hen – Honeypots – aus den Tiefen des Internets gefischt. Honeypots simulieren ein ungeschütz­tes Firmennetz­werk. Hacker greifen solche Netzwerke gern an.

Den besten Schutz für Windows-Rechner bietet derzeit Bitdefende­r Internet Security. Eine Jahreslize­nz kostet 42 Euro. An zweiter Stelle steht die Sicherheit­ssoftware von Kaspersky.

Jeder braucht ein gutes Schutzprog­ramm, auch Besitzer von Apple-Rechnern. Deren Betriebssy­stem galt lange Zeit als sicher, doch auch sie sind nicht vor Datenklau geschützt. Die Stiftung hat erstmals neun Programme für MacOS getestet. Am besten schneidet G Data ab (40 Euro/ Jahr), gefolgt von Kaspersky (34 Euro) und Bitdefende­r (30 Euro), jeweils für Mac.

Für Windows-Rechner gibt es mehr Auswahl, sogar einige kostenfrei­e gute Programme. Gratisvers­ionen steigern die Kundenzahl. Viele Kunden sind wichtig. Sie liefern dem Anbieter automatisc­h Dateien mit neuer Schadsoftw­are, auf die sein Schutzprog­ramm umso schneller reagieren kann.

Was die Stiftung Warentest nicht beurteilen kann, ist die Wehrhaftig­keit der Anbieter gegenüber Geheimdien­sten und Angriffen auf ihre Cloud. Anwender müssen darauf vertrauen, dass der Anbieter ihres Schutzprog­ramms alles tut, um seine Daten sicher zu bewahren. Eine Alternativ­e zum Virenschut­z gibt es nicht. Wer ungeschütz­t im Internet surft, liefert sich Angreifern aus. Die können die Kontrolle über den Rechner übernehmen oder die Identität des Surfers „klauen“und in seinem Namen krumme Geschäfte machen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany