Nordwest-Zeitung

Dukunftsfr­agen im Fokus

aniel Günther ist beratendes Mitglied des CDU-Präsidiums.

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

RAGE: Ist die CDU gut aufgestell­t für vier weitere Jahre Schwar /Rot? GÜNTHER: Die CDU ist hervorrage­nd aufgestell­t! Die Bundeskanz­lerin und CDUVorsitz­ende hat in den vergangene­n zehn Tagen sehr positive Entscheidu­ngen getroffen. Damit hat sie manches Grummeln in der Partei aufgelöst, das es ohne Zweifel gab. Die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbaue­r zur neuen Generalsek­retärin und die Berufung jüngerer und konservati­ver Köpfe ins Kabinett, das sind deutliche Signale an die unterschie­dlichen Flügel der Partei. Auf dem Parteitag war eine Begeisteru­ng über die Personalen­tscheidung­en zu spüren. RAGE: Läuft Jens Spahn sich als Merkel-Nachfolger warm und ist die große Hoffnung der Konservati­ven? GÜNTHER: Jens Spahn steht für den konservati­ven Flügel, aber er ist damit kein Gegner der Kanzlerin. Jetzt wird an einem Strang gezogen, das muss auch ihm klar sein. Jens Spahn soll dem Kabinett von Angela Merkel angehören. Er wird damit die Politik der Kanzlerin unterstütz­en. Seine Einbindung ist ein geschickte­r Schachzug von Angela Merkel, denn die Partei will sich in ihrem Kabinett wiederfind­en. Diesen Anspruch erfüllt sie jetzt. RAGE: Frau Kramp-Karrenbaue­r steht für Merkel pur, den Kurs der Mitte?

GÜNTHER: Die Berufung von Annegret Kramp-Karrenbaue­r wird dazu führen, dass die Partei wieder ein größeres Gewicht gegenüber der Regierung erhält. Das ist sehr wichtig für die CDU. Unser Profil muss schärfer werden, das wird Annegret Kramp-Karrenbaue­r leisten. Sie steht auf einem stabilen Wertegerüs­t und ist offen als Gesprächsp­artnerin für alle Flügel. Sie wird die Kursdebatt­e nicht nur moderieren, sondern gestalten und das neue Gesicht der Partei werden. Ihren Führungsan­spruch hat sie deutlich gemacht. Und klar steht Annegret Kramp-Karrenbaue­r für die Mitte der Gesellscha­ft. Genau da ist die CDU auch gut aufgehoben.

RAGE: Eine Stärkung des rechten Flügels halten Sie nicht für notwendig? GÜNTHER: Wir müssen uns stärker auf Flügel konzentrie­ren. Die Konservati­ven hatten in den zurücklieg­enden Jahren zu Recht das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein. Ebenso wichtig ist, dass wir uns auf die Zukunftsfr­agen konzentrie­ren: Wie gestalten wir die Digitalisi­erung, wie erhalten wir die Arbeitsplä­tze der Zukunft, wie steuern wir die Zuwanderun­g?

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BILD: CARSTEN REHDER

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