BVB patzt vor vielen leeren Rängen
Nur 1:1 gegen Augsburg – Fans protestieren gegen Montagsspiel
DORTMUND – Vor der schwächsten Kulisse seit 20 Jahren ist Borussia Dortmund ohne die lautstarke Unterstützung der gelben Wand ins Straucheln geraten. Begleitet von stillen Fanprotesten gegen Montagsspiele musste der BVB zum Abschluss des 24. Spieltages der Fußball-Bundesliga ein 1:1 (1:0) gegen den FC Augsburg hinnehmen.
Marco Reus (16. Minute) hatte den BVB in Führung gebracht, Kevin Danso (73.) erzielte vor nur 54 300 Zuschauern den Ausgleich. Den zuvor schwächsten Besucherzuspruch hatten die Westfalen am 28. März 1998 verbucht, als 54000 Zuschauer zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg gekommen waren.
„Das war heute definitiv viel zu wenig, in allen Bereichen“, sagte Mittelfeldspieler Julian Weigl. BVB-Sportchef Michael Zorc warf nach der Partie angesichts der müden Vorstellung seiner Mannschaft seine Handschuhe wutentbrannt auf den Boden.
Auf der Südtribüne ging es während der Partie ruhiger zu als sonst. Aber es gab nicht nur Löcher in der gelben Wand, auch auf den anderen Tribünen blieben Plätze leer. Zehntausende Dauerkartenbesitzer ließen ihre Tickets verfallen. Es waren zwar immer wieder Fangesänge zu hören, doch insgesamt kam nicht viel Stimmung auf.
Beim BVB stieß die Aktion auf Verständnis. „Wir akzeptieren und respektieren, dass viele Zuschauer zu Hause geblieben sind. Wir sind auch gegen eine weitere Zerstückelung des Spieltages. Wir werden das Thema bei der DFL für die nächste Rechteperiode vorbringen. Für Montagsspiele sind wir nur, wenn es dafür einen sportlichen Grund gibt“, gab der BVB vor Spielbeginn durch Stadionsprecher Norbert Dickel bekannt.
Anders als noch vor rund einem Jahr, als die Südtribüne im Spiel am 18. Februar gegen den VfL Wolfsburg aufgrund einer Strafe komplett gesperrt war, unterstützten die anwesenden Fans ihr Team nach Kräften. Die Dortmunder wurden aber nach Reus’ Führungstor immer schwächer, Augsburg glich verdient aus.