„Mehr Unterstützung für Schüler nötig“
Caritas und Diakonie fordern, Vorhaben aus Koalitionsvereinbarung zu konkretisieren
OLDENBURG/VECHTA/LS – Diakonie-Vorstand Thomas Feld und Landes-Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe freuen sich, dass Bildungskosten im Bund künftig mehr Berücksichtigung finden sollen. Im vergangenen Jahr haben die beiden christlichen Wohlfahrtsverbände 1300 Kindern und Jugendlichen aus dem Oldenburger Land einen Zuschuss zum Bildungsmaterial ausgezahlt, weil ihr Bedarf über möglichen Erstattungen der Sozialhilfeträger lag. Der Koalitionsvertrag sehe vor, dass die Leistungen für Bildung und Teilhabe verbessert und das Schulstarterpaket aufgestockt werden sowie die Eigenanteile zu Mittagsverpflegung und Schülerbeförderung entfallen sollen.
Caritas und Diakonie mahnen, dabei auch Schüler aus weiterführenden und berufsbildenden Schulen im Blick zu behalten, da sie bisher kaum Leistungen aus dem Bildungsund Teilhabepaket erhielten und Fahrtkosten meist vollständig selber bezahlen müssten. Gerade in ländlichen Gebieten kämen dabei pro Schuljahr hohe Summen zusammen.
Die Wohlfahrtsverbände begrüßen, dass mehr gegen Kinderarmut getan werden soll. „Empfänger von Transferleistungen hatten bisher wenig davon, weil das Kindergeld auf das Existenzminimum angerechnet wurde. Solange daran nichts geändert wird, kommt bei den einkommensschwächsten Familien nichts an“, warnen Feld und Tepe. Bei der Digitalisierungsoffensive vermissen die Wohlfahrtsverbände die direkte Unterstützung für Schüler. Eine digitale Lernumgebung in der Schule nutze wenig, wenn die erworbenen Kompetenzen zu Hause nicht genutzt werden könnten, weil dort der Computer fehle.
Bisher erhalten Schüler nur in ausführlich begründeten Einzelfällen einen Zuschuss zum internetfähigen Computer. Es sei bereits durch Sozialgerichte gerügt worden, dass das Jobcenter neben der regulären Leistung im Einzelfall nicht nur für einmalige besondere Bedarfe aufkomme.