Trauer um Ex-Bundesarbeitsminister
Wilhelmshavener Herbert Ehrenberg im Alter von 91 Jahren gestorben
WILHELMSHAVEN – Der frühere Bundesarbeitsminister und Gründer der Künstlersozialkasse, Herbert Ehrenberg, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das bestätigte die SPD am Montag in Wilhelmshaven. Der Sozialdemokrat starb bereits am Dienstag vergangener Woche.
Von 1976 bis 1982 war Herbert Ehrenberg Minister in der sozialliberalen Regierung von Helmut Schmidt.
1983 gründete Ehrenberg die Künstlersozialversicherung, die heute fast 187 000 selbstständigen Künstlern und Publizisten einen Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung verschafft.
Die Künstlersozialversicherung sei weltweit einzigartig, teilte Bundesministerin Katarina Barley (SPD) mit. Auch der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten SchäferGümbel würdigte deren Einführung als Ehrenbergs Verdienst. „Sie wird sein Vermächtnis bleiben.“
Der Deutsche Kulturrat bezeichnete die Künstlersozialkasse als einen Meilenstein in der sozialen Absicherung von Künstlern und Publizisten in Deutschland. Ohne Ehrenbergs Hartnäckigkeit hätte es diese nicht gegeben, sagte Geschäftsführer Olaf Zimmer.
Der gebürtige Ostpreuße und engagierte Gewerkschafter Ehrenberg begann seine politische Laufbahn in Niedersachsen. 1955 trat er in die SPD ein. Von 1974 bis 1984 gehörte er deren Präsidium an. In Bonn übernahm er zunächst leitende Funktionen in der Ministerialbürokratie.
1971 wurde Herbert Ehrenberg Staatssekretär im Arbeitsministerium, fünf Jahre später dann Minister. Während dieser Zeit versuchte er, Vollbeschäftigung zu erreichen, die Rentenfinanzen zu sanieren und die Ausgaben im Gesundheitswesen zu bremsen.
Im Bundestag saß er von 1972 bis 1988. Während der Zeit der Deutschen Wiedervereinigung beriet er die letzte DDR-Regierung beim Aufbau einer zentralen Arbeitsverwaltung.