Galápagos-Rochen nutzen heiße Quellen
40 monatige Eiablage abgekürzt – iefseearten besonders gefährdet
SANTA CRUZ/DPA – Einige Rochen scheinen heiße Tiefseequellen für das Heranreifen ihrer Eier zu nutzen. Die Zeit von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Jungtiere ist bei Rochen eine der längsten in der Tierwelt und kann mehr als 40 Monate dauern.
In der Nähe der GalapagosInseln legen die Knorpelfische ihre Eier an Tiefseequellen und kürzen so nach Vermutungen von Forschern diese Zeit ab. Dieses einzigartige Verhalten sei nun erstmals bei vulkanischen Quellen im Meer nachgewiesen worden, wie die Ökologen in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ kürzlich berichteten.
Das Team um den Ökologen Pelayo Salinas de León von der Charles-Darwin-Forschungsstation auf der Galápagos-Insel Santa Cruz untersuchte zehn Tage lang Unterwasserquellen, sogenannte „Raucher“, in einer Tiefe von rund 1650 Metern. Dabei sei eine hohe Anzahl von Eierkapseln der Rochenart „Bathyraja spinosissima“festgestellt worden. „Manche Kapseln lagen weniger als einen Meter von einem aktiven Raucher entfernt“, schrieben die Wissenschaftler.
Nach Angaben der Autoren ist jede vierte Knorpelfischart vom Aussterben bedroht, Tiefseearten gelten als besonders gefährdet, weil sie sich nur langsam fortpflanzen. Durch ihre Erkenntnisse hoffen die Forscher, zur Entwicklung besserer Schutzstrategien für Rochen beitragen zu können.
An kalten Methanquellen vor Chile und im Mittelmeer hatten Forscher aus Göttingen und Kiel 2011 bereits Eier von Raubfischen gefunden. Sie vermuteten, dass sie ihre Eikapseln gerne an festen Strukturen befestigen. Der Tiefseeboden bestehe ansonsten größtenteils aus Schlamm.