Nordkorea erstmals bei Paralympics dabei
Oegime entsendet Sportler – Steinmeier verabschiedet Mannschaft
PYEONGCHANG – Nach der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang will Nordkorea in der nächsten Woche auch Sportler zu den Paralympics nach Südkorea entsenden. Auf Nordkoreas Beteiligung bei Olympia und den Paralympics, die vom 9. bis zum 18. März in Pyeongchang stattfinden, hatten sich beide Länder im Januar geeinigt. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hatte Anfang Februar das nationale Komitee Nordkoreas offiziell eingeladen und zunächst Startplätze für zwei nordische Skisportler angeboten. Es wäre das erste Mal, dass Nordkorea bei Winter-Paralympics mitmachen würde. Die nordkoreanische Delegation soll 150 Personen umfassen.
Süd- und Nordkorea hatten sich seit Anfang des Jahres nach langer Funkstille wieder langsam angenähert. Bei den Olympischen Winterspielen war Nordkorea mit 22 Athleten dabei, darunter auch zwölf Eishockey-Spielerinnen für eine gemeinsame Mannschaft mit Südkorea. Auch schickte Machthaber Kim Jong Un zur Eröffnungs- und Schlussfeier hochrangige Delegationen sowie für das Rahmenprogramm ein großes Orchester und eine TaekwondoShowtruppe.
Eishockeyspieler Christian Ehrhoff sandte der deutschen Paralympics-Mannschaft schöne Grüße und wünschte ihnen eine „geile Zeit“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die 20 deutschen Sportler am Sonntag in Frankfurt am Main verabschieden.
Nach gut zwei Wochen Olympische Winterspiele bleibt für die südkoreanischen Organisatoren keine Zeit zum Verschnaufen. Alles wird reduziert: Die Zahl der Teilnehmer aus aller Welt schrumpft von etwa 3000 bei Olympia auf rund 670. Waren es bei Olympia 102 Wettkämpfe, sind es nun 80.
Nach dem Vorbild des IOC schloss das IPC zwar das Russische Paralympische Komitee (RPC) aus, erlaubt aber ausgewählten Athleten aus Russland die Teilnahme unter neutraler Flagge.