Liga wartet auf Schub durch Medaille
DEL nimmt nach Olympia-Pause Spielbetrieb wieder auf – Bremerhaven tritt in Augsburg an
Die Fischtown Pinguins k5mpfen um die PlayoffTeilnahme. Bremerhaven ist einer von wenigen Eishockey-Standorten im Nordwesten.
BREMERHAVEN – Seit einigen Tagen ist der Slowene Jan Urbas bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven wieder im Training. Der Stürmer, der mit seinem Heimatland an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang teilgenommen und dabei den Sprung ins Viertelfinale verpasst hatte, ist mit seiner Vereinsmannschaft an iesem Mittwoch (19.30 Uhr/ Sport 1) bei den Augsburger Panthern wieder gefordert. Die Bremerhavener haben drei Spieltage vor Ende der Punktrunde als Tabellensiebter durchaus noch gute Chance, die Playoffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) direkt zu erreichen. Dafür ist mindestens der sechste Rang nötig. Die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn ermitteln in einer Playoff-Qualifikation zwei Teilnehmer an der Meisterrunde.
Zu Beginn der rund vierwöchigen Pause, die die Liga aufgrund der Winterspiele einlegte, hatte Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch seinen Akteuren einige Tage frei gegeben. Zuletzt standen dann zwei Testspiele gegen den deutschen Vizemeister
Grizzlys Wolfsburg an, diese gingen mit 3:4 und 3:7 verloren.
Popiesch und der Rest der Liga fragen sich, wie die DEL von der großen Begeisterung rund um das deutsche Nationalteam profitieren kann, das in Pyeongchang sensationell die Silbermedaille holte. „Kinder begeistern, talentierten Jugendlichen die notwendigen Infrastrukturen bieten und Überzeugungsarbeit leisten“, hieß es in einer Erklärung
des deutschen Meisters EHC München. „Ich gehe davon aus, dass der Deutsche Eishockey-Bund nach den erfolgreichen Spielen mehr Fördergeld seitens des Innenministeriums erhalten wird“, sagte Claus Gröbner, Geschäftsführer des ERC Ingolstadt: „Wir hoffen zudem, dass das Eishockey dank gestiegener Popularität künftig mehr Unterstützung erhalten wird, wenn es darum geht, die Infrastruktur zu verbessern.“
Gröbner spricht damit ein Grundproblem der Sportart an: Eishockey kann eben nur dort gespielt werden, wo es eine Eishalle gibt. Und viele Kommunen können oder wollen sich solch ein teures Objekt nicht mehr leisten. 2008 war beispielsweise in Wilhelmshaven, einem langjährigen Eishockey-Standort, die zuvor schon nicht mehr genutzte Halle abgerissen worden. Es dauerte Jahre, bis sich im südlich von Wilhelmshaven
gelegenen Sande (Kreis Friesland) in der dort privat errichteten Halle wieder ein Team bildete. Eishockeymannschaften gibt es im Nordwesten derzeit nur in Sande (ECW Sande/Verbandsliga und Gödens Vikings/Landesliga), Nordhorn (EC Nordhorn/Regionalliga), Bremerhaven (Fischtown Pinguins/DEL) und in Bremen (Weser Stars/Regionalliga).
Ein Video über den ECW Sande: www.nwzonline.de/tv