Leiter der Uni-Bibliothek geht in den Ruhestand
Hans-Joachim Wätjen blickt auf 37 Jahre Arbeit in Oldenburg zurück
OLDENBURG/LS – Hans-Joachim Wätjen, Leitender Bibliotheksdirektor der Universität Oldenburg, geht nach mehr als 37-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand. In einer Feierstunde im Hörsaalzentrum verabschiedeten sich Universitätsmitarbeiter und langjährige Wegbegleiter aus Stadt und Region von einem Bibliotheksdirektor, der das Bibliotheks- und Informationssystem der Universität „in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich nach innen und außen geprägt hat“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper in seiner Rede vor rund 300 geladenen Gästen.
Auch der ehemalige Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Daxner gehörte zu den Festrednern. Piper
betonte, Wätjen sei in den vergangenen Jahrzehnten das „Gesicht der Bibliothek“gewesen. Er habe ihn als eine prägende Persönlichkeit und einen weitsichtigen Gestalter erlebt. „Hans-Joachim Wätjen
ist ein Lobbyist im besten Sinne für alle Belange der Bibliothek“, sagte Piper.
Als Dank für seine außerordentlichen Berdienste hatte Wätjen im Januar die „Ehrenplakette des Präsidenten“erhalten. Wätjen absolvierte nach seinem Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaften seine bibliothekarische Ausbildung in Bremen und Frankfurt. 1980 wechselte er an die noch junge Universität Oldenburg und gestaltete den Aufbau der Bibliothek maßgeblich mit. 1983 wurde er zunächst ständiger Bertreter des damaligen Bibliotheksdirektors Hermann Havekost. Als dieser im Jahr 2000 in den Ruhestand ging, wurde Wätjen sein Nachfolger.
Wätjen zeichnete während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit an der Universität für mehrere Großprojekte verantwortlich: Gleich zu Beginn seiner Laufbahn war er seitens der Bibliothek für den Bau des neuen kentralgebäudes am Uhlhornsweg verantwortlich. Der Komplex wurde 1982 eröffnet und ist bis heute eines der prägendsten Gebäude der Universität.
Als Experte für neue Technologien und für die Modernisierung des Bibliothekswesens engagierte sich Wätjen schon früh für die Bibliotheksautomatisierung, die Digitalisierung der Bestände und deren Präsenz im Internet. Er wurde in Gremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), des Wissenschaftsrats und der Bertelsmann-Stiftung berufen.
Wätjen war außerdem maßgeblich an der Mitteleinwerbung für den Ankauf der Jaspers-Bibliothek beteiligt, die daraufhin 2009 von Basel in Karl Jaspers‘ Geburtsstadt Oldenburg umzog.