Nordwest-Zeitung

Infla ion schw ch sich wei er ab

Teuerung bei 1,4 Prozent

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WIESBADEN/DPA – Der geringe Anstieg der Energiekos­ten hat den Preisauftr­ieb in Deutschlan­d im Februar weiter gebremst. Die Jahres-Inflations­rate betrug 1,4 Prozent, teilte das Statistisc­he Bundesamt am Dienstag anhand vorläufige­r Daten mit. Im Januar hatte die Teuerung bei 1,6 Prozent gelegen, im Dezember 2017 waren es noch 1,7 Prozent.

Vor allem gestiegene Mieten (plus 1,6 Prozent) und höhere Preise für Nahrungsmi­ttel (plus 1,1 Prozent) trieben im Februar die Inflation in Europas größter Volkswirts­chaft an. Die Energiepre­ise blieben gegenüber dem Vorjahr fast unveränder­t (plus 0,1 Prozent). Von Januar auf Februar des laufenden Jahres erhöhten sich die Verbrauche­rpreise nach Berechnung­en der Wiesbadene­r Behörde insgesamt um 0,5 Prozent.

Nach Einschätzu­ng von ING-Diba-Chefvolksw­irt Carsten Brzeski kompensier­t der stärkere Euro den Anstieg der Ölpreise. Rohöl wird in Dollar abgerechne­t. Gewinnt die Gemeinscha­ftswährung gegenüber dem Dollar an Kraft, fällt die Rechnung in Euro niedriger aus.

Thomas Gitzel, Chefvolksw­irt der VP Bank Gruppe, bezeichnet­e die Entwicklun­g der Inflation als „äußerst träge“. Dem Präsidente­n der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) Mario Draghi fehle es dadurch an gewichtige­n Argumenten für einen deutlichen Kurswechse­l. „Höhere Zinsen bleiben deshalb vorerst nichts weiter als ein frommer Wunsch“, sagte Gitzel.

Die EZB strebt mittelfris­tig für den gesamten Euroraum eine Inflation von knapp unter 2,0 Prozent an.

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