Nordwest-Zeitung

ICH LEBE IN MEINER ALTEN SCHULE

Von 1954 bis 1958 Klasse in der Mil9:stra;e 2< besu9:t

- VON LINA BRUNNÉE

OLDENBURG, SEITE 33

Viele =a:re stürmten S9:ülerinnen – s>?ter au9: S9:üler – dur9: die M?d9:ens9:ule in Oldenbur@. Eine von i:nen war Hille Bruns. =etAt wo:nt sie dort.

OLDENBURG – Die Treppen zu ihrer Wohnung ist Hille Bruns schon oft hoch gestiegen – und das, obwohl sie erst Mitte März dort einzieht. Denn Frau Bruns war früher Schülerin an der Mädchensch­ule in der Milchstraß­e 23 – jetzt zieht sie dort ein. In die ehemalige Schule wurden betreute Wohnungen für Senioren gebaut.

Einmal ist Hille Bruns das Treppenste­igen besonders in Erinnerung geblieben: „Im Gymnastiku­nterricht hat uns unsere Lehrerin wirklich getriezt. Sie war etwas rundlicher, saß am Klavier und wir mussten Übungen machen. Am nächsten Tag sind wir die Treppen rückwärts runtergela­ufen vor lauter Muskelkate­r. Das war in meinem ersten Jahr an der Schule.“Frau Bruns hat die Mädchensch­ule von 1954 bis 1956 besucht und dort die Haushaltss­chulund Kinderpfle­geklasse besucht. Danach ging es für sie ins Anerkennun­gsjahr und in die Ausbildung zur Kindergärt­nerin. Oldenburg musste sie verlassen, im Norden hielt es sie zunächst: Erst war sie auf der Insel Wangerooge tätig und dann in Bremen, bevor es nach Marburg ging. 1972 kam sie zusammen mit ihrem Mann zurück nach Oldenburg. „Meine Tochter sagt immer, ich bin hier verwurzelt“, sagt Hille Bruns und lächelt. Sie fühlt sich wohl hier in der Stadt – und auch in ihrer neuen Wohnung,

auch wenn die noch nicht fertig eingericht­et ist.

„Das Haus ist mir so vertraut, und die Umgebung kenne ich natürlich auch noch gut“, sagt sie. Das Treppenhau­s ist noch genauso wie es früher war, der Fußboden auf dem Flur der alte – wenn sie in Zukunft nach Hause kommt, wird sie immer auch ein Stück ihre Vergangenh­eit durchschre­iten. Von den alten Klassenzim­mern ist allerdings nicht mehr so viel zu erahnen. „Die waren ja früher viel größer, jetzt sind ja noch Bad und Schlafzimm­er abgetrennt“, erklärt Bruns.

Von den Klassenzim­mern gibt es auch keine Fotos, wohl aber von Fahrradaus­flügen und Klassenfah­rten – und einige ihrer Klassenkam­eradinnen trifft Hille Bruns auch noch

regelmäßig. „Wir versuchen, einmal im Jahr ein Klassentre­ffen auszuricht­en“, sagt sie. Mittlerwei­le seien es zwar nicht mehr viele, die noch in Oldenburg seien und kommen könnten, doch fünf oder sechs Frauen sind sie meistens. Und für das nächste Klassentre­ffen gibt es auch schon einen Treffpunkt: Die neue Wohnung von Frau Bruns in der alten Schule. Doch erst, wenn der Umzugsstre­ss geschafft ist und die Wohnung eingericht­et. Dann öffnet die Schule in etwas anderer Form wieder ihre Tore für die ehemaligen Schülerinn­en.

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BILD: LINA BRUNNÉE Früher war Hille Bruns Schülerin an der Mädchensch­ule in der Milchstraß­e 23. Nun zieht sie dort ein. Mit dabei sind ihre Fotoalben, auf denen die Schulzeit festgehalt­en ist
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BILD: KARSTEN RÖHR Sieht aus wie früher, nur schöner und mit Balkonen: die alte Stadtmädch­enschule an der Milchstraß­e.
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