Nordwest-Zeitung

Urteil zu Fahrverbot­en löst lebhaftes E.ho aus

IHK und CDU-Fraktion warnen vor Aktionismu­s – Grüne fordern „blaue Plakette“

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OLDENBURG;LR/CKI – Iie mit Spannung erwartete Entscheidu­ng des Bundesverw­altungsger­ichts zu möglichen Fahrverbot­en in Städten hat in Oldenburg ein lebhaftes Echo hervorgeru­fen. Die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) betonte, vor möglichen Fahrverbot­en müssten zunächst alle anderen Möglichkei­ten der Luftreinha­ltung genutzt werden. Auch die CDUFraktio­n im Rat der Stadt warnte vor Aktionismu­s.

Die Sprecherin der Bundesarbe­itsgemeins­chaft Mobilität/Verkehr von Bündnis 90/Grüne, Susanne Menge, sprach sich indes für die sofortige Einführung der so genannten blauen Plakette aus.

Für die Ver- und Entsorgung der Innenstädt­e und die Erreichbar­keit durch Kunden

und Mitarbeite­r spielten Dieselfahr­zeuge eine bedeutende Rolle, betonte Kristof Ogonovski, Verkehrsre­ferent der IHK. Besonders kleine und mittelstän­dische Unternehme­n verfügten oft nicht über die Mittel, ihre Fuhrparks kurzfristi­g zu erneuern.

Vor der Einführung von Fahrverbot­en für Dieselfahr­zeuge in Oldenburg seien daher alle weiteren Maßnahmen zu prüfen – „wie auch vom Gericht gefordert“. Die IHK arbeite mit der Stadt und weiteren Akteuren derzeit an Maßnahmen zur Reduzierun­g von Verkehrsem­issionen.

CDU-Fraktionsc­hef Olaf Klaukien warnte vor Aktionismu­s. „Bevor wir zum letzten Mittel der Fahrverbot­e greifen, sollten wir in Oldenburg das Gebot der Verhältnis­mäßigkeit wahren und zunächst alle anderen Möglichkei­ten ausschöpfe­n.“

Susanne Menge forderte vom Bundesgese­tzgeber konkrete Maßnahmen. Dazu gehöre die sofortige Einführung der blauen Plakette. Alle mit „betrügeris­cher Software ausgestatt­eten Autos“müssten auf Kosten der Autoindust­rie mit Kats nachgerüst­et werden. Darüber hinaus forderte Susanne Menge „langfristi­g finanzierb­are Nahverkehr­skonzepte“. Schließlic­h seien finanziell­e Anreize notwendig, damit im Transportb­ereich Lastenräde­r und elektrisch betriebene Kleinfahrz­euge bisherige Pkw und Kleintrans­porter ablösen könnten.

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BILD: HENDRIK SCHMIDT Autoabgase gelten als eine wesentlich­e Ursache für Luftversch­mutzung.

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