Ateliers am Sonntag geöffnet
ETZHORN/LR – Die Künstler der 20 Ateliers in der Alten Brennerei, Butjadinger Straße 346, freuen sich auf Besucher: Am Sonntag, 4. März, halten sie wieder von 15 bis 18 Uhr ihre Türen offen, Gäste sind herzlich willkommen. An diesem Tag wird ihnen einiges Besonderes geboten.
So kann man sich zum Beispiel die Sonderausstellung von Susann Laue angucken. Die kräftigen Farben und Motive des schwarzen Kontinents haben die Kunst der Malerin, deren Vater Ägypter ist, inspiriert. Neben Kohle und Aquarell malt sie überwiegend in Öl, denn die leuchtenden Farbvariationen, die in der Ölmalerei entstehen, begeistern sie besonders. Auch Aufträge für Porträts werden von ihr ausgeführt. Ihre Malwerkstatt hat sie im „Oldenburger Kunstraum“im Erdgeschoss der Alten Brennerei. Viele Bilder sind auch im Treppenhaus und im CafT zu sehen.
Darüber hinaus bieten an diesem Sonntag viele Künstler originelle kleine Ostergeschenke an. Und Konditormeister Bernd Theilmann stellt Pralinen her. Die sollen köstlich sein, heißt es in der Ankündigung.
Mehr Infos unter www.altebrennerei-hilbers.de Wände, Tische und sonstige Überbleibsel fliegen aus den größtenteils nicht mehr vorhandenen Fenstern, schweres Gerät ist aufgestellt. Der Abriss wurde seit dem Wochenende Stück für Stück vorbereitet, jetzt geht es hier in Kreyenbrück ans Eingemachte. Viel Arbeit für die Männer aus Essen!
Rund sechs Monate soll der Rückbau dauern. Seit 2012 liegt das Gelände nun schon brach.
KREYENBRÜCK – De7 mKM7eben eingeschlagen, Wände beschmiert, das Gelände knapp hinterm Zaun vermüllt. Schreibtischstühle wurden vors Gebäude gerollt, die Türen eingetreten, Kupferleitungen herausgerissen und gestohlen, Glasscherben noch und nöcher quer durch die Hallen verteilt. Während ein paar Meter weiter schon seit einigen Monaten die neue Fachklinik Weser-Ems im strahlenden Weiß erstrahlt, liegt das einst so intensiv genutzte Kleinmotorenwerk der AEG zwar nicht gänzlich in Schutt und Asche, aber eben doch weitestgehend brach.
Bis jetzt. Seit dem Wochenende stehen großformatige Container ebenda, schweres Gerät ist postiert, Bauzäune mit bunten Firmenplakaten sind quer übers Gelände verteilt. Es scheint, als könnte Kreyenbrücks hässliches Ecklein nun endgültig in Rente geschickt werden.
Bereits Anfang 2017 hätte das sanierungsbedürftige Gelände für etwaige Neubauten vorbereitet sein sollen. Fotos von wichtigen Menschen mit bunten Plänen in den Händen wurden weit im Vorfeld gern arrangiert, Worte vom baldigen Neuanfang, von mehr Lebensqualität und moderndem Dasein in nicht minder großen Gesten verpackt. Und dann blieb es trotzdem noch viele, viele Monate ruhig. Zumindest aus Verwaltungssicht.
Aus Anwohnersicht lief es etwas anders. Im vergangenen Sommer schrillten hier am Alten Postweg gleich mehrfach die Sirenen. Unbekannte hatten Brände gelegt, die Polizei ließ verstärkt Streife fahren. „Katastrophal“, sagt Torsten Klein mit Verweis auf den Vandalismus im eigentlich unzugänglichen Gelände, „es sah hier schon alles recht wüst aus.“
Das aber dürfte sich rasch ändern. Denn Klein, Oberbauleiter im Dienste des hiesi- Hinter Schloss und Riegel war das Gelände lange Zeit. Trotzdem brachen immer wieder Menschen ein. gen Abbruchunternehmens Freimuth, sieht da beim Abriss kaum nennenswerte Probleme für das gute Dutzend Mitarbeiter vor Ort. „Für uns ist das eine mittlere Maßnahme“, sagt er, „bei den flachen Hallen keine allzu schwere Aufgabe.“
In sechs Monaten dürfte das gesamte Grundstück eine schmucke, flache Ebene sein. Ganz aktuell werden die Gebäudeteile, das sind in der Hauptsache riesige Hallen, zunächst per Hand und mit nur kleinem Gerät ausgeräumt, was angesichts der Lage vor Ort auch dringend nötig erscheint.
Am Donnerstagmorgen soll es – nach Informationslage der Stadt – eine weitere Baubesprechung in Kreyenbrück geben. Dann würde der „offizielle Start der Abrissarbeiten terminiert“, so Sprecher Reinhard Schenke auf -Nachfrage. Tatsächlich mag aber nur wenig an den Folgemaßnahmen rütteln können. Ungefähr sechs Wochen werden die vorbereitenden Maßnahmen in Anspruch nehmen. Dazu zählt auch das Entkernen der Gebäude, die Beseitigung der Schadstoffe, deren Trennung und das Recycling gleich vor Ort.
Ab Anfang April wird es dann möglicherweise etwas lauter – mit deutlich schwererem Gerät (Schaufelbagger, Schrottschere, Tieflader) geht’s dann an alles Bauliche.
Lärm und Staub inklusive. Aufgrund der Hallenbauweise dürften sich die Belästigungen fürs Umfeld aber „in geringem Maße halten“, heißt es von der Baustelle. Das Mauerwerk werde dann Stück für Stück abgegriffen, sukzessiv zurückgebaut. Und die Fundamente? Die folgen. Nach
-Informationen allerdings erst nach einer umfassenden Prüfung durch den Kampfmittelräumdienst.
Überhaupt darf man auf die Bodenproben gespannt sein: Rund 60 Millionen Waschmaschinenmotoren Letzte Einblicke vor dem Abriss – Scheiben waren eingeschlagen, im Inneren: chaotische Leere. wurden hier in Kreyenbrück gebaut – zunächst (ab 1947) als Teil des AEG-Konzerns, dann ab 1990 bei Electrolux. 2002 übernahm hier die SoleGruppe (heute ACC), schaffte bis 2009 Motoren für Hausgeräte. Bis 2012 wurden noch Ölbrennermotoren gebaut. Das war’s dann. Asbest wird man im alten Mauerwerk allemal finden. Und sonst noch?
Anlieger zeigen sich ob der nun beginnenden Arbeiten überrascht, freuen sich aber gleichsam auf baldige Veränderung. Gleiches gilt für Willi Kolodziej, dem Vorsitzenden der Kreyenbrücker Werbegemeinschaft, der erst über die
vom Auftakt erfuhr: „Wir freuen uns, dass es nun los geht – hätten uns aber über eine rechtzeitige Benachrichtigung gefreut.“
Auch über die Planungen, die hier in naher Zukunft anstehen mögen. Denn ein Masterplan für das an dieser Stelle erhoffte medizinische Quartier ist offenbar bereits in Auftrag gegeben worden. die mehr als 30 000 Einwohner im Oldenburger Süden mit dem künftigen, modernen Stadtteilzentrum erfahren. „Revitalisierung“wird dies genannt.
Ähnlich die Situation am „Nordkopf“des Geländes, also zum Klingenbergplatz. Hier hat die GSG das Areal für den geplanten Neubau eingezäunt. Wann es damit aber genau losgeht, ist unklar, eine Baugenehmigung steht hier noch immer aus.
Stefan Könner (GSG-Geschäftsführer) dazu: „Wir sind in der Endphase unseres Projekts, das ist ein tatsächlich langjähriger Prozess. Hier muss dringend etwas geschehen – und wenn wir die Genehmigung haben, fangen wir auch bald an.“
Zehn Millionen Euro werden auf dem Areal an der Ecke Alter Postweg/Klingenbergstraße investiert. Entstehen sollen dort Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie besondere Wohnangebote. Auch die Gemeinwesenarbeit, Stadtteilbibliothek und Teile des Sozialamtes will die Stadt hier untergebracht wissen.
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