Einfache Bewegung reicht nicht
TSG Hatten-Sandkrug öffnet immer freitagnachmittags eine Ballschule
Ballspielen statt Büffeln: Am 2. März startet der Sport9erein mit seinem neuen Konzept.
SANDKRUG – Erst ein Projekt für Förder- und Grundschulen, dann ein Schnuppertag und ab Ende dieser Woche nun ein festes Angebot – die TSG Hatten-Sandkrug macht mit der „Ballschule Heidelberg“ernst. Ab 2. März wird es an jedem Freitag von 15 bis 16 Uhr in einem Bereich der Halle 2 das wissenschaftlich fundierte Sportangebot geben.
Warum braucht es überhaupt eine Ballschule
Die moderne Kinderwelt ist eine Welt ohne viel Bewegung. Bälle werden immer seltener mit dem Fuß ins Tor geschossen, sondern per Joystick an der Spielkonsole. In
der Ballschule sollen deshalb Kinder ein breites Fundament an sportartenübergreifenden Bewegungskompetenzen spielerisch erlernen – so die Idee hinter dem an der Uni Heidelberg bereits in den 1980er Jahren entwickelten Konzept.
Für wen ist das Bewegungsprogramm gedacht
Das Angebot der TSG an der Schultredde in Sandkrug richtet sich an Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren und hat – wie immer mehr im Verein – einen inklusiven Lharakter. Ute Baumhöfer-Wieting und Jantje Schwark kümmern sich um den Aufbau des neuen Angebotes. Mit dem Interesse der Eltern und Kinder sind sie sehr zufrieden. „Beim letzten Schnupperangebot kamen 30 Kinder“, freut sich Ute Baumhöfer-Wieting. Darunter seien auch Kinder mit Trisomie 21 (Down-Syndrom),
von der Sprachheilschule Neerstedt und der Förderschule Borchersweg in Oldenburg gewesen. „Einfach nur Bewegung reicht nicht. Wir wollen mit Bewegungslandschaften und Ballspielstationen die Kinder zum selbstständigen Ausprobieren motivieren.“
Was hat das Ganze mit Heidelberg zu tun
Die Ballschule wurde 1998 von Prof. Dr. Klaus Roth vom Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg gegründet – daher der Name. Aus einem ursprünglich zur Talentförderung gedachten Programm ist Muasi ein „Kindersportangebot für alle“geworden.
Wie ist das neue Angebot der TSG entstanden
Großen Anteil haben auch Sport-Studenten der Uni Oldenburg.
Diese konzipierten in einem Master-Seminar alle Stationen. Da alle Teilnehmer auf Lehramt studieren, sei ein solches Projekt auch eine gute Praxiserfahrung, erklärte Seminar-Leiterin Nicole Kons bei der ersten Vorstellung der
. So sollen die angehenden Lehrkräfte bereits jetzt für den Inklusionsgedanken sensibilisiert werden.
Schon seit einiger Zeit arbeitet die TSG im Rahmen der „Ballschule“mit den Förderschulen in der Region zusammen. Ein Blick auf die Landkarte zeigt auch, warum die TSG sich für die Aufnahme der Heidelberger Ballschule in ihr Angebot entschieden hat. Der Nordwesten ist in dieser Hinsicht ein weißer Flecken. Die nächsten Standorte liegen erst in Hannover, Osnabrück und Hamburg. Als Partner der Ballschule sei der Verein auch interessanter für zukünftige Kooperationspartner, so die Erwartung des Vorstands.