Nordwest-Zeitung

Säureangri­ff war nicht die erste Attacke

Opfer ?eitweise in Lebensgefa­hr – Mordkommis­sion ermittelt

- VON FRANK CHRISTIANS­EN

HAAN – Mozartstra­ße, RichardWag­ner-Weg – das ruhige Villenvier­tel in Haan vor den Toren Düsseldorf­s gehört den Komponiste­n, zumindest den Straßennam­en nach. Auf dem kleinen Fußweg, über den der Innogy-Energieman­ager Bernhard Günther am Sonntagmor­gen vom Brötchenho­len gekommen war, erinnert einen Tag später nichts mehr an die schrecklic­he Tat. Doch wer dort als Fremder länger verweilt, steht irgendwann der Polizei gegenüber, die ihn bittet, sich auszuweise­n.

Sonntagmor­gen, gegen 9 Uhr: Der 51jährige Günther kommt mit frischen Brötchen vom Bäcker. Er ahnt nicht, dass er geradewegs in einen Hinterhalt läuft, als ihn zwei Unbekannte in einer Grünanlage von hinten angreifen und auf den Boden werfen. Dann hat er auch schon die ätzende Säure im Gesicht. Um welche Säure es sich handelt, verraten die Ermittler nicht: „Täterwisse­n.“ Die Beschreibu­ng, dass es sich um südländisc­h wirkende Männer handelt, relativier­t die Polizei am Montag. „Wir haben das Opfer noch nicht vernehmen können“, sagt eine Sprecherin. Es ging wohl alles sehr schnell. Zwischen 20 und 30 Jahre alt sollen die Angreifer gewesen sein.

Der 51-jährige Manager konnte sich noch zurück zu seinem Haus schleppen. Er schwebte zeitweise in Lebensgefa­hr, wurde von Helfern in Schutzanzü­gen behandelt und mit dem Hubschraub­er in eine Spezialkli­nik gebracht. Einen Tag später stellt sich heraus: Günther ist nicht zum ersten Mal Opfer einer schweren Straftat geworden. Bereits vor mehreren Jahren war er überfallen und zusammenge­schlagen worden, bestätigte­n Polizei und Staatsanwa­ltschaft auf Anfrage der Nachrichte­nagentur dpa.

Nun wird untersucht, ob beide Fälle zusammenhä­ngen.

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DPA-BILD: FASSBENDER Bernhard Günther

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