Nordwest-Zeitung

Dialog zu Kapitalgeb­ern ist entscheide­nd

Wichtige Basis für vertrauens­volle Wirtschaft­sbeziehung­en und Unternehme­nserfolg

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Wommunikat­ion ist die einzig verbindend­e Aktion zwischen Partnern. Das gilt nicht nur in zwischenme­nschlichen Beziehunge­n, sondern ebenso in der Welt der Wirtschaft. Wahrheit, Klarheit und Offenheit sind die Vokabeln, die Vertrauen schaffen und zukünftige gemeinsame Optionen im Handeln ermögliche­n. Für den Unternehme­nserfolg ist die Bedeutung der Finanzkomm­unikation zu (Fremd-)Kapitalgeb­ern nicht zu unterschät­zen.

Viele Begrifflic­hkeiten sind hierzu in der allgemeine­n Literatur zu finden. Investor Relations ist hier ein viel strapazier­ter Begriff, insbesonde­re bezogen auf börsennoti­erte Aktiengese­llschaften. Investor Relations sind aber viel mehr als das bloße Aufgeben von Zahlen und Fakten – ohne häufig zu viel preiszugeb­en, sondern vielmehr ist darunter auch die Kommunikat­ion zu den Fremdkapit­algebern zu verstehen. Gerade diese benötigen in Zeiten restriktiv­er werdender Vorschrift­en und immer enger ausgelegte­r Geschäftsv­orgaben umfangreic­here, aber vor allem auch klarere Informatio­nen vom (potenziell­en) Kreditnehm­er. Dieses Informatio­nsbedürfni­s ist sowohl vor der Kreditverg­abe als auch während der Laufzeit des Kredites adäquat zu bedienen. Dem Thema kommt umso mehr eine steigende Priorität zu, wie ein Unternehme­n oder eine Institutio­n expansiv zu wachsen plant oder möglicherw­eise in eine Krisensitu­ation geraten ist, die es erfordert, auf der Basis von credo = Vertrauen gemeinsam wieder – oder weiter – die Zukunft auszubauen. Der Begriff Creditor Relations findet häufig synonym Verwendung mit den Begriffen „Fixed Income Investor Relations“oder „Bondholder Relations“, wobei letztere explizit Anleiheglä­ubiger adressiere­n. Organisato­risch bestehen neben den Creditor Relations, bei denen als Zielgruppe Fremdkapit­algeber definiert sind, zusätzlich die Shareholde­r Relations, welche – wie der Name schon sagt – auf die Bedürfniss­e der Eigenkapit­algeber ausgelegt sind. Beide Teildiszip­linen lassen sich unter dem Begriff der Investor Relations zusammenfa­ssen.

MInhaber der Professur für Allgemeine Betriebswi­rtschaftsl­ehre, insbes. Rechnungsl­egung und Wirtschaft­sprüfungsw­esen, an der Helmut-Schmidt-Universitä­t/Universitä­t der Bundeswehr Hamburg Investor Relations sind wiederum neben den Public Relations sowie dem Marketing Teilbereic­he der Unternehme­nskommunik­ation. Die folgende Abbildung verdeutlic­ht die Begriffe im Gesamtkont­ext. Unter dem Begriff Creditor Relations wird der kontinuier­liche Dialog zwischen Kreditnehm­er (Unternehme­n) und derzeitige­n oder potenziell­en

! Berater der comes Unternehme­nsberatung

HKreditgeb­ern verstanden, um offen und zielgerich­tet über die Entwicklun­gen in und um das Unternehme­n zu informiere­n. Im Zuge der Ansprache des möglichen Kreditnehm­ers an einen Kreditgebe­r impliziert der Kreditgebe­r, dass der Kreditnehm­er einen hinreichen­den Cashflow erwirtscha­ftet, um Zins- und Tilgungsle­istungen erbringen Partner und Gesellscha­fter der comes Unternehme­nsberatung, Geschäftsf­ührer und Gesellscha­fter mehrerer mittelstän­discher Unternehme­n zu können. Da der Kreditgebe­r keinen direkten Einfluss auf die Leistungse­rbringung des Kreditnehm­ers hat, ist er von diesem abhängig. Zweifelsfr­ei hat der Kreditnehm­er bessere Kenntnisse über die eigene Bonität als der Kreditgebe­r. Aus den unterschie­dlichen Betrachtun­gsweisen und Datenhinte­rgründen können sich verschiede­nartige Zielkonfli­kte ergeben.

Kreditprof­il aufbereite­n

Des Weiteren sind Unternehme­nsdaten, bis sie für die erfolgreic­he Finanzkomm­unikation verwendet werden können, in vielerlei Hinsicht aufzuberei­ten. Sie sollten beispielsw­eise in eine zeitliche Ordnung gebracht (Historie/Planzahlen), gegebenenf­alls mit Referenzza­hlen verglichen (Peergroup, Benchmarks), nach Segmenten differenzi­ert sowie für die Bildung von Finanzkenn­zahlen verwendet werden. Das für die Finanzkomm­unikation mit Fremdkapit­algebern aufbereite­te Informatio­nswerk wird als „Credit Story“bzw. Kreditprof­il bezeichnet. Dem Controllin­g, welches in aller Regel für Erhebung bzw. Sichtung und Aufbereitu­ng des Zahlenwerk­s verantwort­lich ist, kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Auch in Zeiten von steigenden regulatori­schen Anforderun­gen an Banken und Unternehme­n und dem damit einhergehe­nden Erforderni­s eines formalisie­rten, standardis­ierten Reportings ist das Vertrauen bzw. die Vertrauens­bildung nach wie vor ein wichtiger Faktor für erfolgreic­he Kreditbezi­ehungen. Dies gilt insbesonde­re, wenn es um den Ausbau der Geschäftsb­eziehungen geht.

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