Bundesregierung appelliert an Airbus
Flugzeugbauer soll „verantwortungsvolle“Entscheidungen treffen
TOULOUSE/DPA – Der Luftfahrtkonzern Airbus will angesichts geplanter Produktionskürzungen beim A380 und Militärtransporter A400M mit den sozialen Auswirkungen verantwortungsvoll umgehen. „Das Unternehmen hat in der Vergangenheit immer wieder seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, bestmögliche Lösungen für seine Mitarbeiter zu finden“, teilte das Unternehmen am Montag in Toulouse mit.
Das Unternehmen reagierte damit auf einen Bericht über eine mögliche Streichung oder Verlegung Tausender Stellen. Nach Informationen des französischen Magazins „Challenges“von Ende vergangener Woche geht es wegen der Produktionskürzungen beim weltgrößten Passagierjet A380 und beim A400M um 3600 Jobs vor allem in Bremen, Augsburg, im spanischen Sevilla sowie im britischen Filton.
Die Werke in Hamburg und Stade könnten ebenfalls betroffen sein, französische Werke hingegen kaum. Der Standort Augsburg ist zugleich Hauptsitz der AirbusTochter Premium Aerotec (PAG). Zu PAG gehören unter anderem die Werke in Varel und Nordenham und Teile des Airbus-Standortes Bremen. Jedes Werk, egal ob Airbus oder PAG, hat Produktionsanteile am größten ZivilFlugzeug 380.
Die Bundesregierung mahnte „verantwortungsvolle“Entscheidungen an. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte in Berlin, man habe entsprechende Meldungen zur Kenntnis genommen und warte nun ab, wie sich der Luftfahrtkonzern äußere.
Airbus hatte bereits am Wochenende bestätigt, dass es wegen der Produktionsanpassungen in dieser Woche ein Treffen mit Arbeitnehmervertretern geben soll. Erst nach dem Treffen mit dem Europäischen Betriebsrat am 7. März werde Airbus weitere Einzelheiten über seine Pläne und Überlegungen bekanntgeben, teilte der Konzern jetzt mit.