Nordwest-Zeitung

Erste Begegnung im „Café Central“hat Folgen

I018 B0d Erich Pophanken sind 65 Jahre verheirate­t und müssen getrennt feiern

- VON SUSANNE GLOGER

DONNERSCHW­EE – Sie halten eisern zusammen, auch wenn sie ihren Jubeltag nicht gemeinsam feiern konnten: Inge Pophanken (geb. Rädecker) und ihr Mann Erich sind seit 65 Jahren miteinande­r verheirate­t. Da ihr Mann nach einem Schlaganfa­ll vor sechs Jahren in einem Alten- und Pflegeheim in Rastede betreut wird, nahm Inge Pophanken die Glückwünsc­he und Geschenke alleine in ihrer Wohnung in Donnerschw­ee entgegen. Irmgard und Karl Katzmann, Schwester und Schwager der Jubilarin, waren gekommen, um zu gratuliere­n. Im Namen der Stadt überbracht­e Bezirksvor­steher Gerd-Fredo Hartmann die beste Wünsche, Blumen und eine Urkunde zu Eisernen Hochzeit.

In Gedanken war Inge Pophanken Glückwunsc­h: (stehend von links) Irmgard und Karl Katzmann sowie Gerd-Fredo Hartmann gratuliert­en Inge

stets bei ihrem Mann (93) und erinnerte sich im Gespräch mit der noch einmal zurück daran, wie alles Pophanken und ihrem Mann Erich (der nur per Foto dabei sein konnte) zur Eisernen Hochzeit.

begann. Sie, die aus dem Dammtorvie­rtel stammt, und der Donnerschw­eer lernten sich in der Innenstadt kennen: 1950 im Tanzlokal „CC“(„Café Central“, Ecke Lange Straße/Wallstraße). „Meine Freundin und ich kamen von einem Semesterba­ll und wollten noch auf ein Bier ins ,CC’. An einem Tisch war was frei. Als wir saßen, kam da ein junger Mann zu uns, der wohl schon vorher dort gesessen hatte“, erzählt die 89-Jährige. Sie fand diesen Erich Pophanken ja ganz nett und spekuliert­e darauf, dass er ihr ein Taxi spendierte. „Ich hatte mir in meinen Schuhen vom Schwarzmar­kt nämlich eine Blase gelaufen“, weiß sie noch ganz genau. Das mit dem Taxi wurde dann zwar nichts – er begleitete sie aber zu Fuß nach Hause und schließlic­h durchs Leben. „Er mochte mich gleich leiden. Ich war erst stur“, erzählt Inge Pophanken. Drei Jahre nach dieser ersten Begegnung wurde geheiratet. Das Paar zog zwei Söhne groß, hat mittlerwei­le vier Enkelkinde­r und eine Urenkelin. Inge Pophanken arbeitete als Verwaltung­sangestell­te im Straßenbau­amt Oldenburg-Ost, wo auch ihr Mann, gelernter Maurer, bis zu seiner Rente tätig war. „In der Freizeit haben wir viele Radtouren zusammen unternomme­n“, so die 89-Jährige. Nach dem Schlaganfa­ll habe sich dann viel geändert. Da die Wohnung in Donnerschw­ee nicht barrierefr­ei ist, Erich Pophanken aber auf den Rollstuhl angewiesen ist, zog er in das Pflegeheim. Derweil managt Inge Pophanken, die selber auch eine schwere Erkrankung überstande­n hat, ihren Haushalt weitestgeh­end alleine. „Ich habe eine nette Zugehfrau von der Awo“, freut sich die starke Frau, die im Juni 90 Jahre alt wird.

Online gratuliere­n unter www.NWZhochzei­t.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany