Damit ie wieder klar sehen
Blinde Isolierglasscheiben lassen sich sanieren
Thermopanescheiben oder Isolierglasfenster verfügen über einen hohlen Zwischenraum. Materialermüdung oder Haarrisse können dazu führen, dass durch undichte Stellen Feuchtigkeit und Schmutz zwischen die Doppelverglasung gelangt. Ein spezielles Verfahren sorgt wieder dauerhaft für klare Sicht.
Wer sich für isolierte Fenster entscheidet, freut sich über eine solide Wärmedämmverglasung. Doch die klare Sicht – und die Freude – kann sich im Laufe der Jahre trüben: Wenn Schmutz oder Feuchtigkeit die Scheiben langsam „blind“werden lässt. „Ursachen hierfür können Einbaufehler, thermische Belastung oder Materialermüdung sein“, erklärt Moritz Worms, Experte für Isolierglassanierung. „Das Erblinden der Scheiben ist ein schleichender Prozess. Zu Beginn tritt Kondenswasser, erst bei bestimmten Witterungsverhältnissen, später dauerhaft zwischen den beiden Scheiben auf“, so der Oldenburger Fachmann. Mit der Zeit bilde sich dann ein Grauschleier im Scheibenzwischenraum, nach einiger Zeit lagern sich Mineralien auf der Oberfläche im Scheibenzwischenraum ab. Hier hilft kein Putzen und Polieren, die Scheiben werden blind.
Nachhaltige Alternative zum Glastausch
Mit einem Glassanierungsverfahren direkt vor Ort lässt sich ein aufwändiger Austausch vermeiden. „Die Scheiben werden dazu von außen mit zwei unscheinbaren randnahen Löchern versehen. Dafür wird ein diamantbeschichteter Spezialbohrer eingesetzt. Anschließend wird der Scheibeninnenraum mit einem Hochdruckreiniger gespült. Durch eines der Bohrlöcher wird dann ein magnetisches Wischblatt in den Scheibenhohlraum eingebracht, dass von außen mit einem Hochleistungsmagneten bewegt werden kann. Die so gelösten Verunreinigungen werden dann mit demineralisiertem Wasser ausgewaschen. Anschließend werden die Bohrlöcher mit kleinen transparenten Staubschutzfiltern verschlossen“, erklärt Moritz Worms das erfolgreiche Verfahren. „Die Isolierglaseigenschaften luftgefüllter Thermopanesscheiben bleiben voll erhalten“, versichert der Experte die Nachhaltigkeit, und unnötige Bauarbeiten erspart. Bestätigt habe dies auch ein Gutachten vom Fraunhofer Institut für Bauphysik. Bei gasgefüllten Wärmeschutzscheiben bleibe der Großteil der wärmedämmenden Funktion durch die Metallbeschichtung nach der Isoliereglassanierung erhalten, solange die Metallbeschichtung im Scheibenzwischenraum durch die Feuchtigkeit noch nicht angegriffen wurde. Das Edelgas sei bereits mit dem Erblinden der Scheiben entwichen, erklärt Worms. Gegenüber einer Argonfüllung werde die sanierte Scheibe nur um 0,30 W/m²K schlechter. Das Verfahren lässt sich für Doppelverglasungen, Dreifachverglasungen, Wärmeschutzverglasungen, Dachverglasungen, Sicherheitsscheiben (VSG9 und Sprossenfenster anwenden. Lediglich bei beschichtete-bedampfte Scheiben ist ein Austausch unumgänglich.
azit: Wenn die Isolierwerte der Fensterscheiben noch den aktuellen Anforderungen gerecht werden, ist eine Sanierung eine preiswerte Alternative. Ein Glasaustausch sollte dann in Erwägung gezogen werden, wenn höhere Wärmedämmeigenschaften energetisch erwünscht sind, die Qualität der Rahmen und Abdichtungen nicht mehr den Anforderungen entspricht oder instandgesetzt werden kann.
P@ Mehr Infos unter www.klarmachenwir.de oder P@ www.isolierglassanierung.eu