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VMO stellt renommierte Künstler für Konzerte im Kleinen Haus vor – Von Melnikov bis Pressler
Der Verein der Musikfreunde wartet mit großen Namen auf. In vorderster Reihe steht Menachem Pressler.
OLDENBURG – Das Wort „groß“nimmt Volker Timmermann selten in den Mund. Dabei arbeitet der Oldenburger Musikwissenschaftler mit diesem Begriff als Markenzeichen. Er sucht die Künstler für die Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“aus. Und bei der Bekanntgabe der vier Gäste in der kommenden Spielzeit führt er doch tatsächlich aus: „Alexander Melnikov ist einer der Großen im Klavierzirkus.“Und: „Menachem Pressler ist ein wahrer Großmeister, dem niemand mehr etwas vormachen kann.“
Melnikov eröffnet die traditionsreiche Reihe des Vereins der Musikfreunde VMO am 30. September. Pressler schließt sie am 28. April 2019 ab. Dazwischen liegen die Auftritte von Jonathan Plowright (25. November) und vom Duo Arthur und Lucas Jussen (3. Februar). Bei der Jahreshauptversammlung des VMO wird immer das Geheimnis um die Pianisten-Größen gelüftet. Und da durfte sich Timmermann gestern Abend im Horst-Janssen-Museum bescheinigen lassen: Wieder eine feine Mischung aus großen Bekannten und großen Unbekannten!
Nach den bisherigen Erfahrungen der Oldenburger Klavier-Enthusiasten stecken hinter den hier noch „Unbekannten“längst anderswo bestens Bekannte. „Der Engländer Plowright genießt in Großbritannien und Skandi- Eröffnet die Reihe: Alexander Melnikov
navien hohes Ansehen“, sagt Timmermann. Zudem ist der 58-Jährige über seine hoch gelobten Brahms-Aufnahmen im übrigen Europa mehr als ein Geheimtipp. BrahmsWerke wird er auch im Kleinen Haus spielen.
Konzerte auf zwei Flügeln zählen beim VMO durchaus zur Tradition. Die Brüder Jussen, Arthur (21) und Lucas Gastiert im April 2019: Menachem Pressler
(25) haben in ihrer niederländischen Heimat schon enormes Aufsehen erregt. Regelmäßig haben sie Unterricht bei Maria Joa Pires gehabt. Und bei Pressler haben sie zwei Jahre studiert.
Melnikov (45) begnügt sich nicht mit einem Flügel. Er tritt in seinem neuen Programm als „der Mann mit den vielen Klavieren“auf. Drei werden es sein – neben dem bekannten Steinway historische Instrumente von Conrad Graf und Sebastien Érard. Darauf arbeitet der Moskauer die Eigenheiten romantischer Komponisten wie Schubert, Chopin oder Liszt heraus.
Pressler (94!) ist eine lebende Legende. Vor vier Jahren stellte er sich im Schlosssaal beim VMO vor und faszinierte mit den beiden großen Schubert-Sonaten B-Dur D 960 und G-Dur D 894, zudem mit seiner Lebensgeschichte. Kaum jemand steht derart überzeugend für den Grundsatz: „In der Musik geht es nicht um technische Perfektion, sondern um Inspiration und Menschlichkeit!“Der Mann, der 53 Jahre lang Kopf des Beaux-Arts-Trios war, beginnt sein Konzert erst um 18 Uhr. Die anderen konzertieren üblicherweise sonntags ab 11.15 Uhr.