Kalte Angst
Was da aus den Niederlanden zu uns dringt, macht Angst: 4,4 Prozent aller Todesfälle sind inzwischen auf Sterbehilfe zurückzuführen. Jahr für Jahr steigen die Zahlen, und die Regierung in Den Haag denkt darüber nach, ärztlich assistierte Tötungen auch für gesunde, aber lebensmüde Menschen zuzulassen.
Im Nachbarland erleben wir genau den Dammbruch, vor dem Lebensschützer immer gewarnt haben. Sicher: Freitod ist das Recht jedes Individuums. Aber: Hier geht es inzwischen um regelrechte Massentötungen. Niemand kann mehr seriös sagen, ob die Zustimmungen der Patienten wirklich freiwillig waren.
Noch schlimmer wird die Lage, wenn man wirklich gesunden Menschen diesen Weg öffnet. „Ach Oma, Du hast doch Dein Leben gehabt. Ist es nicht Zeit zu gehen?“– Man kann sich nur zu gut vorstellen, wie da Druck auf alte Menschen ausgeübt werden wird. Es lockt das Erbe, und umbringen ist allemal billiger als Pflege und Zuwendung. Und der Staat? Wer auf seinen Schutz setzt, wenn die Dämme einmal gebrochen sind, hat schon verloren. Zum einen sind alte und kranke Menschen auch für ihn Kostenfaktoren. Zum anderen ebnet er ja mit seinen Entscheidungen, wie in den Niederlanden oder Belgien, den Weg in eine Gesellschaft, in der das Leben keine Priorität mehr genießt.
Genau deswegen gilt es, Euthanasie-Fantasien entgegenzutreten und Palliativangebote massiv auszubauen.
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