„Brücke ins Nichts“soll nach 41 Jahren fertig werden
Bau in Kapstadt 1977 abgebrochen – Jetzt Anschluss an Autobahn geplant
KAPSTADT – Von Kapstädtern als hässliches Überbleibsel verschmäht, von Filmemachern geliebt, bei Touristen ein begehrtes Objekt für Schnappschüsse: Die unvollendete Autobahnbrücke im Zentrum der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt soll nach mehr als 40 Jahren endlich fertiggestellt werden.
Seit 1977 steht die funktionslose Überführung in der Nähe der berühmten V&A Waterfront. Warum ihr Bau damals abgebrochen wurde, ist nicht vollkommen klar. Es heißt, die Ingenieure hätten einen Rechenfehler gemacht, der nicht mehr zu beheben war.
Andere behaupten, der Stadt sei damals das Geld ausgegangen. Inzwischen ist die „Brücke ins Nichts“ein Wahrzeichen Kapstadts geworden, wenn auch eins in Anführungsstrichen.
Viele Jahre lang wurde in der Stadt überlegt, wie man die abgesperrte halbe Brücke wieder nutzbar machen könne. Seit Jahren finden auf ihr hauptsächlich Drehs für die Film-, Werbe- und Musikindustrie statt.
Kürzlich trafen die Behörden
eine Entscheidung: Die Brücke soll an die existierende Autobahn angeschlossen werden, um den Verkehr in der Innenstadt zu beruhigen. Dazu
sollen elf Wolkenkratzer mit fast 4000 Wohnungen entlang der Küstenlinie hochgezogen werden, an der die Stadt auf den Atlantik trifft.
Die Idee ist, den Lückenschluss teils durch den Verkauf der Apartments zu finanzieren.
Ein bisschen müssen sich
Einwohner und Besucher aber noch gedulden: Das 8,6 Milliarden Rand (ca. 590 Mio. Euro) teure Bauprojekt ist erst für Ende 2020 geplant.