Riesen machen Baskets zu Zwergen
Oldenburg nach 63:88-Hinspielpleite gegen Ludwigsburg so gut wie ausgeschieden
Das war nichts: Die Baskets zeigten gegen Ludwigsburg eine enttäuschende Leistung. Das Thema Viertelfinale hat sich damit wohl erledigt.
OLDENBURG – Sie hofften auf eine Basketball-Party, es wurde eine bittere Lehrstunde. Lange Gesichter gab es am Mittwochabend bei den EWE Baskets Oldenburg: Nach der deutlichen 63:88 (30:43)-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen die Riesen Ludwigsburg hat sich das Thema Viertelfinal-Einzug für die Baskets schon vor dem Rückspiel am nächsten Dienstag (20 Uhr) in Ludwigsburg höchstwahrscheinlich erledigt. Vor 2673 Zuschauern in der kleinen EWE-Arena boten die Oldenburger im deutschen Duell eine komplett enttäuschende Leistung und verspielten so schon jede realistische Chance aufs Weiterkommen. Rickey Paulding war mit 15 Punkten bester Werfer der Baskets, die von starken Ludwigsburgern gegen Ende regelrecht vorgeführt wurden. Für die Schwaben, Tabellendritter in der Bundesliga, erzielte Justin Sears die meisten Zähler (21).
„Wir haben es Ludwigsburg mit unseren vielen Ballverlusten zu einfach gemacht. Wenn man nach zehn Minuten mit 12:26 zurückliegt, wird es schwer gegen solch ein Spitzenteam“, sagte Maxime De Zeeuw. Mit Blick auf die letzten Minuten, in denen sich die Baskets regelrecht aufgaben, meinte der Belgier: „So dürfen wir uns vor unseren Fans nicht präsentieren.“
Trainer Mladen Drijencic stand die Enttäuschung ebenfalls ins Gesicht geschrieben. „Obwohl wir wussten, wie Ludwigsburg spielt, haben wir auf dem Parkett keine Antwort gehabt. Wir waren nur in der zweiten Halbzeit für einige
Minuten auf dem gleichen Intensitätslevel wie Ludwigsburg – das reicht nicht“, meinte der Coach, der in Isaiah Philmore und Karsten Tadda auf zwei Spieler verzichten musste. Während Tadda wegen einer Erkältung fehlte, war Philmore aufgrund der Ausländer-Beschränkung in
der Champions League außen vor. Der Deutsch-Amerikaner erfüllt nicht die Vorgabe, dass ein Akteur in seiner Jugend eine bestimmte Zeit in Deutschland gespielt haben muss („home-grown“-Regel).
Das Fehlen von Tadda und Philmore taugte jedoch nicht als Erklärung für den schwachen Auftritt der Oldenburger. Die Baskets liefen von Beginn an nur hinterher, bis zum ersten Korberfolg durch Frantz Massenat vergingen geschlagene vier Minuten. Ludwigsburg – ebenfalls mit Personalproblemen – ließ die Hausherren durch frühes Pressing nie zur Entfaltung kommen.
Obwohl die Baskets dank einer kleinen Dreier-Serie Mitte des zweiten Viertels auf
sechs Zähler herankamen, (28:34), fehlte es den Gastgebern an der nötigen Überzeugung. Ob im Aufbau, in Korbnähe oder der Verteidigung: Die Aktionen der Oldenburger wirkten oft zu halbherzig, während Ludwigsburg in allen Bereichen wacher und bissiger zu Werke ging. Beleg für die Entschlossenheit der Schwaben war eine Szene in der 18. Minute, als Adam Waleskowski nach einem Fehlwurf von der Dreipunktelinie sofort durchstartete, sich mit aller Macht den Rebound sicherteundzum38:28traf.
Nach dem dritten Viertel lag Oldenburg noch einigermaßen in Schlagdistanz (53:62) – doch in den letzten Minuten brachen die Baskets komplett auseinander.