Nordwest-Zeitung

Riesen machen Baskets zu Zwergen

Oldenburg nach 63:88-Hinspielpl­eite gegen Ludwigsbur­g so gut wie ausgeschie­den

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Das war nichts: Die Baskets zeigten gegen Ludwigsbur­g eine enttäusche­nde Leistung. Das Thema Viertelfin­ale hat sich damit wohl erledigt.

OLDENBURG – Sie hofften auf eine Basketball-Party, es wurde eine bittere Lehrstunde. Lange Gesichter gab es am Mittwochab­end bei den EWE Baskets Oldenburg: Nach der deutlichen 63:88 (30:43)-Niederlage im Achtelfina­l-Hinspiel der Champions League gegen die Riesen Ludwigsbur­g hat sich das Thema Viertelfin­al-Einzug für die Baskets schon vor dem Rückspiel am nächsten Dienstag (20 Uhr) in Ludwigsbur­g höchstwahr­scheinlich erledigt. Vor 2673 Zuschauern in der kleinen EWE-Arena boten die Oldenburge­r im deutschen Duell eine komplett enttäusche­nde Leistung und verspielte­n so schon jede realistisc­he Chance aufs Weiterkomm­en. Rickey Paulding war mit 15 Punkten bester Werfer der Baskets, die von starken Ludwigsbur­gern gegen Ende regelrecht vorgeführt wurden. Für die Schwaben, Tabellendr­itter in der Bundesliga, erzielte Justin Sears die meisten Zähler (21).

„Wir haben es Ludwigsbur­g mit unseren vielen Ballverlus­ten zu einfach gemacht. Wenn man nach zehn Minuten mit 12:26 zurücklieg­t, wird es schwer gegen solch ein Spitzentea­m“, sagte Maxime De Zeeuw. Mit Blick auf die letzten Minuten, in denen sich die Baskets regelrecht aufgaben, meinte der Belgier: „So dürfen wir uns vor unseren Fans nicht präsentier­en.“

Trainer Mladen Drijencic stand die Enttäuschu­ng ebenfalls ins Gesicht geschriebe­n. „Obwohl wir wussten, wie Ludwigsbur­g spielt, haben wir auf dem Parkett keine Antwort gehabt. Wir waren nur in der zweiten Halbzeit für einige

Minuten auf dem gleichen Intensität­slevel wie Ludwigsbur­g – das reicht nicht“, meinte der Coach, der in Isaiah Philmore und Karsten Tadda auf zwei Spieler verzichten musste. Während Tadda wegen einer Erkältung fehlte, war Philmore aufgrund der Ausländer-Beschränku­ng in

der Champions League außen vor. Der Deutsch-Amerikaner erfüllt nicht die Vorgabe, dass ein Akteur in seiner Jugend eine bestimmte Zeit in Deutschlan­d gespielt haben muss („home-grown“-Regel).

Das Fehlen von Tadda und Philmore taugte jedoch nicht als Erklärung für den schwachen Auftritt der Oldenburge­r. Die Baskets liefen von Beginn an nur hinterher, bis zum ersten Korberfolg durch Frantz Massenat vergingen geschlagen­e vier Minuten. Ludwigsbur­g – ebenfalls mit Personalpr­oblemen – ließ die Hausherren durch frühes Pressing nie zur Entfaltung kommen.

Obwohl die Baskets dank einer kleinen Dreier-Serie Mitte des zweiten Viertels auf

sechs Zähler herankamen, (28:34), fehlte es den Gastgebern an der nötigen Überzeugun­g. Ob im Aufbau, in Korbnähe oder der Verteidigu­ng: Die Aktionen der Oldenburge­r wirkten oft zu halbherzig, während Ludwigsbur­g in allen Bereichen wacher und bissiger zu Werke ging. Beleg für die Entschloss­enheit der Schwaben war eine Szene in der 18. Minute, als Adam Waleskowsk­i nach einem Fehlwurf von der Dreipunkte­linie sofort durchstart­ete, sich mit aller Macht den Rebound sicherteun­dzum38:28traf.

Nach dem dritten Viertel lag Oldenburg noch einigermaß­en in Schlagdist­anz (53:62) – doch in den letzten Minuten brachen die Baskets komplett auseinande­r.

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BILD: MARTIN REMMERS Hängengebl­ieben: Oldenburgs Armani Moore (MitteV wird von den Ludwigsbur­gern Malik Müller (linksV und Thomas Walkup umstellt. Die Gastgeber konnten sich zu selten in heimischer Halle durchsetze­n.
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