Nordwest-Zeitung

Hannover spielt sich in die Spitze

Bundesligi­st erreicht Pokal-Endturnier – Großer spanischer Einfluss

- VON FRANKO KOITZSCH

9ie TSV HannoverBu­rgdorf ist derzeit das beste norddeutsc­he Team der Bundesliga. Im Vorjahr war nur knapp der Abstieg vermieden worden.

HANNOVER – Die Schultern der Recken sind sprichwört­lich so breit geworden, dass sie kaum noch durch die Tür passen. Handball-Bundesligi­st TSV Hannover-Burgdorf, der sich stolz „Die Recken“nennt, steht erstmals in der PokalGesch­ichte im Final Four um die DHB-Trophäe. „Wir sind sehr froh, dass wir Geschichte schreiben konnten“, jubelte Trainer Carlos Ortega. Sein Team hatte im Viertelfin­ale Frisch Auf Göppingen mit 31:30 besiegt.

Das Vorpresche­n des Clubs ins Final-Four-Turnier am 5. und 6. Mai in Hamburg ist in der Tat bemerkensw­ert. Seit neun Jahren sind die Reerstklas­sig cken und ärgern regelmäßig die Spitzentea­ms. Platz sechs in der Bundesliga­Saison 2012/13 steht bislang als beste Platzierun­g zu Buche. Aber noch nie ist der grogelunge­n. ße Wurf Diesmal scheint es anders: Die TSV spekuliert auf den erstGewinn maligen des DHB-Pokals und hält in der Meistersch­aft Kurs auf eine Überraschu­ng.

Im laufenden Bundesliga- Spieljahr stehen die Hannoveran­er als bester norddeutsc­her Club auf dem dritten Platz (35:11 Punkte). Angesichts der Konkurrenz von Rekordmeis­ter THW Kiel und dem Dauerzweit­en SG FlensGöppi­ngen burg-Handewitt ist das eine beachtlich­e Zwischenbi­lanz. Die beiden Champions-League-Plätze, die derzeit Meister Rhein-Neckar Löwen (36:6) und die Füchse Berlin (36:8) besetzen, liegen in greifbarer Nähe. Zumindest einen EHF-Cup-Platz wird sich das Team nicht entgehen lassen. Schon einmal war Hannover auf europäisch­er Bühne zu Gast. Das war in der Saison 2013/14. Damals blieb die Mannschaft aber in der Gruppenpha­se hängen.

Der Einzug ins Pokalhalbf­inale war keineswegs sicher. Zwei Tage zuvor waren die Hannoveran­er in der Bundesliga von Pokalgegne­r noch mit 30:19 demontiert worden. „Das war eine ordentlich­e Klatsche“, stöhnte TSV-Torwart Martin Ziemer. Die Schmach wollte die Mannschaft nicht auf sich sitzen lassen. „Mein Team war richtig heiß“, lautete das Fazit von Trainer Ortega. Der 46jährige Spanier steht seit dieser Saison am Ruder. Gemeinsam mit seinem Landsmann Iker Romero als Co-Trainer hat er das Team wieder auf Kurs gebracht. Beide lehren die spanische Handball-SchuKreisl­äufer le, bei der der stark eingebunde­n wird. Ein weiteSteig­erung rer Grund für die liegt in der deutlich verbesserV­orgänger ten Defensive. Unter Ortegas Jens Bürkle wäre es beinahe zum Totalschad­en gekommen. In 16 Rückrunden­pardas tien 2017 blieb Team mit 14 Niederlage­n und zwei Unentschie­den sieglos. Am Ende war Hannover nur zwei Zähler besser als Absteiger Bergischer HC.

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BILD: DPA Morten Olsen liegt mit den Handballer­n aus Hannover auf Erfolgskur­s.

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