Nordwest-Zeitung

Desolatem BVB droht Achtelfina­l-Aus

1:2-Heimnieder­lage im Hinspiel gegen Salzburg – Leipzig gewinnt

- VON DIETMAR FUCHS UND THOMAS NOWAG

DORTMUND/LEIPZIG – Beim obligatori­schen Gang vor die Südtribüne bekamen die enttäusche­nden Dortmunder Profis von ihren treusten Anhängern Pfiffe und Beschimpfu­ngen. Nach einer extrem schwachen Leistung droht der Borussia das Aus im Achtelfina­le der Europa League. Beim 1:2 (0:0) gegen Österreich­s Serienmeis­ter Red Bull Salzburg präsentier­te sich der Tabellendr­itte der Fußball-Bundesliga in erschrecke­nder Form. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag muss der BVB in Salzburg mindestens zwei Tore schießen, um den Europa-K.o. noch zu verhindern.

Valon Berisha (49./Foulelfmet­er/56. Minute) erzielte beide Tore für die Gäste. André Schürrle (62.) sorgte mit seinem Treffer vor nur 53 700 Zuschauern noch für ein bisschen Hoffnung.

„Wir haben heute verdient verloren. Das war einfach nicht in Ordnung“, sagte KaDie

pitän Marcel Schmelzer: „Wir müssen jetzt einiges wiedergutm­achen.“

Der emotionale Höhepunkt des Abends kam bereits vor dem Anpfiff. Der BVB verabschie­dete sich von Marc Bartra, dem einzigen Spieler, der im April 2017 beim Sprengstof­fanschlag auf die Mannschaft verletzt worden war. Der spanische Innenverte­idiger (jetzt Betis Sevilla) sagte unter Ovationen der Fans auf der Südtribüne

„adios“und las gemeinsam mit Stadionspr­echer Norbert Dickel die Aufstellun­g vor.

Im Spiel hatte Salzburg keine große Mühe, den Favoriten vom eigenen Tor fernzuhalt­en. In der 39. Minute musste Schmelzer in höchster Not einen Kopfball von Hwang Hee-Chan vor der Torlinie klären. Die Verunsiche­rung wurde noch größer, als Hwang Sekunden vor der Halbzeitpa­use den Ball an den Pfosten schlenzte.

Zuschauer reagierten mit dPfiffen, die aber auch kein Weckruf waren: Kurz nach der Pause riss Ömer Toprak seinen Gegenspiel­er um, Berisha verwandelt­e den folgenden Elfmeter sicher. Wenige Minuten danach verloren die Schwarz-Gelben den Ball im Aufbauspie­l – es folgte das 0:2. Der BVB raffte sich danach immerhin noch zu einem Aufbäumen auf, Schürrles Tor hielt die Hoffnungen am Leben.

Am späten Abend besiegte RB Leipzig den russischen Vertreter Zenit St. Petersburg mit 2:1 (0:0) und besitzt damit vor dem Rückspiel am nächsten Donnerstag gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfin­ale. Vor der Saison-Minuskulis­se von 19 877 Zuschauern bereitete Nationalsp­ieler Timo Werner das Leipziger 1:0 durch Bruma vor (56.) und erzielte das 2:0 selbst (77.). Kurz vor Schluss kassierte der Bundesligi­st allerdings durch Domenico Criscito (86.) einen ebenso ärgerliche­n wie unnötigen Gegentreff­er.

 ?? DPA-BILD: THISSEN ?? Schlusspfi­ff: Marco Reus (rechts) dreht sich ab, Valon Berisha (links) und Diadie Samassekou jubeln.
DPA-BILD: THISSEN Schlusspfi­ff: Marco Reus (rechts) dreht sich ab, Valon Berisha (links) und Diadie Samassekou jubeln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany