Desolatem BVB droht Achtelfinal-Aus
1:2-Heimniederlage im Hinspiel gegen Salzburg – Leipzig gewinnt
DORTMUND/LEIPZIG – Beim obligatorischen Gang vor die Südtribüne bekamen die enttäuschenden Dortmunder Profis von ihren treusten Anhängern Pfiffe und Beschimpfungen. Nach einer extrem schwachen Leistung droht der Borussia das Aus im Achtelfinale der Europa League. Beim 1:2 (0:0) gegen Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg präsentierte sich der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga in erschreckender Form. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag muss der BVB in Salzburg mindestens zwei Tore schießen, um den Europa-K.o. noch zu verhindern.
Valon Berisha (49./Foulelfmeter/56. Minute) erzielte beide Tore für die Gäste. André Schürrle (62.) sorgte mit seinem Treffer vor nur 53 700 Zuschauern noch für ein bisschen Hoffnung.
„Wir haben heute verdient verloren. Das war einfach nicht in Ordnung“, sagte KaDie
pitän Marcel Schmelzer: „Wir müssen jetzt einiges wiedergutmachen.“
Der emotionale Höhepunkt des Abends kam bereits vor dem Anpfiff. Der BVB verabschiedete sich von Marc Bartra, dem einzigen Spieler, der im April 2017 beim Sprengstoffanschlag auf die Mannschaft verletzt worden war. Der spanische Innenverteidiger (jetzt Betis Sevilla) sagte unter Ovationen der Fans auf der Südtribüne
„adios“und las gemeinsam mit Stadionsprecher Norbert Dickel die Aufstellung vor.
Im Spiel hatte Salzburg keine große Mühe, den Favoriten vom eigenen Tor fernzuhalten. In der 39. Minute musste Schmelzer in höchster Not einen Kopfball von Hwang Hee-Chan vor der Torlinie klären. Die Verunsicherung wurde noch größer, als Hwang Sekunden vor der Halbzeitpause den Ball an den Pfosten schlenzte.
Zuschauer reagierten mit dPfiffen, die aber auch kein Weckruf waren: Kurz nach der Pause riss Ömer Toprak seinen Gegenspieler um, Berisha verwandelte den folgenden Elfmeter sicher. Wenige Minuten danach verloren die Schwarz-Gelben den Ball im Aufbauspiel – es folgte das 0:2. Der BVB raffte sich danach immerhin noch zu einem Aufbäumen auf, Schürrles Tor hielt die Hoffnungen am Leben.
Am späten Abend besiegte RB Leipzig den russischen Vertreter Zenit St. Petersburg mit 2:1 (0:0) und besitzt damit vor dem Rückspiel am nächsten Donnerstag gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Vor der Saison-Minuskulisse von 19 877 Zuschauern bereitete Nationalspieler Timo Werner das Leipziger 1:0 durch Bruma vor (56.) und erzielte das 2:0 selbst (77.). Kurz vor Schluss kassierte der Bundesligist allerdings durch Domenico Criscito (86.) einen ebenso ärgerlichen wie unnötigen Gegentreffer.