Nordwest-Zeitung

Vierjährig­e $issbraucht % Stief&ater gesteht 'aten

Bundeskrim­inalamt verwendete Foto des Mädchens zur Fahndung – 24-jähriger Braker angeklagt

- VON FRANZ-JOSEF HÖFFMANN

OLDENBURG/BRAKE – Das Vorgehen machte bundesweit Schlagzeil­en. Im vorigen Jahr hatte das Bundeskrim­inalamt in einem Fall von schwerstem Kindesmiss­brauch die Fahndung nach dem Täter mit einem Foto des missbrauch­ten Mädchens betrieben – mit Erfolg. Bei dem mutmaßlich­en Täter handelt es sich um einen ?4 Jahre alten Mann aus Brake (Wesermarsc­h). Er ist der Stiefvater des vierjährig­en Mädchens. Seit Donnerstag muss er sich vor dem Oldenburge­r Landgerich­t wegen schweren sexuellen Missbrauch­s eines Kindes in 13 Fällen verantwort­en.

Mehrere Kamerateam­s brachten sich in Stellung, als der Angeklagte mit verhülltem Gesicht in den Sitzungssa­al geführt wurde. Gleich zu Beginn des Verfahrens, von dem dann die Öffentlich­keit ausgeschlo­ssen wurde, legte der Angeklagte ein Geständnis ab. Er erklärte, seine Stieftocht­er mehrmals sexuell missbrauch­t und von den Taten Bilder und Filme angefertig­t zu haben. Das „Material“soll der Angeklagte dann einem Pädophilen in Bremen überlassen haben, der es ins Darknet (versteckte­r Teil des Internets) gestellt haben soll. Kanadische Ermittler trauten ihren Augen nicht, als sie die übelsten Missbrauch­staten im Darknet fanden.

Im Hintergrun­d lief eine deutsche Kindersend­ung, das Bundeskrim­inalamt wurde eingeschal­tet. Wer hatte das Mädchen so übelst missbrauch­t? Täter und Opfer waren nicht bekannt. Deswegen die öffentlich­e Fahndung mit dem Opferfoto. Der Großvater des Mädchens hatte seine Enkelin erkannt, der Angeklagte geriet sofort in Verdacht. Er hatte noch eine verräteris­che Festplatte in den Weserschli­ck geworfen, aber das nutzte auch nichts mehr.

Das kleine Mädchen soll nicht als Zeugin gehört werden. Das Verfahren ist auf fünf Verhandlun­gstage terminiert.

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