Nordwest-Zeitung

Stellenabb­au bei Airbus trifft Bremen

300 Arbeitsplä­tze von Streichung oder Verlagerun­g bedroht – IG Metall Küste warnt Details zu den betroffene­n Standorten nennt das Unternehme­n nicht. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n sollen möglichst vermieden werden.

- VON RALF KRÜGER

BREMEN – Der geplante Stellenabb­au bei Europas größtem Flugzeugba­uer trifft im Norden vor allem den Standort Bremen, aber auch Hamburg und Stade. Im zweitgrößt­en deutschen AirbusWerk in Bremen sind nach Angaben des Betriebsra­tsvorsitze­nden Jens Brüggemann maximal bis zu 300 Stellen von geplanten Streichung­en oder Verlagerun­gen betroffen.

Nach einer Betriebsve­rsammlung am Donnerstag in Bremen erklärte er, die Geschäftsf­ührung wolle laut eigener Zusicherun­g betriebsbe­dingte Kündigunge­n möglichst vermeiden. Noch mehr Stellen sollen am bayerische­n Standort in Augsburg wegfallen. Wegen einer dramatisch­en Auftragsfl­aute bei zwei Flugzeug-Baureihen stellt Airbus bis zu 3700 Stellen in Deutschlan­d und drei anderen Ländern auf den Prüfstand.

„Wir tun alles, dass niemand seinen Job verliert“, sagte Brüggemann nach der Versammlun­g. Bei einer Sitzung des Konzernbet­riebsrats am 27. März sollen detaillier­te Zahlen für Deutschlan­d bekanntgeg­eben werden. Ein französisc­her Gewerkscha­ftsvertret­er hatte die Zahl der betroffene­n Stellen in Deutschlan­d am Vortag mit etwa 1900 angegeben. Nach inoffiziel­len Angaben aus dem Unternehme­n sie jedoch eher bei rund 1500 liegen. Auch die Standorte Hamburg und Stade seien betroffen, sagte Brüggemann. Dazu könne er aber keine Angaben machen. Airbus sei ein gesundes Unternehme­n mit vollen Auftragsbü­chern. Brüggemann: „Arbeit gibt es genug. Wir lassen die Ausrede nicht gelten, dass es zu einem Abbau oder Kündigunge­n kommen kann.“

Bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec dürften am Standort Augsburg bis zu 500 Zeitarbeit­er ihren Job verlieren. „Unsere Standorte in Norddeutsc­hland sind nicht betroffen“, sagte Sprecher Markus Wölfle.

Die IG Metall Küste warnte vor einem „überzogene­n Stellenabb­au“. „Wir werden alles dafür tun, damit die Anpassung der Produktion­sraten möglichst wenig Auswirkung­en auf die Beschäftig­ten hat“, sagte der Bezirkslei­ter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken. „Uns geht es um den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplä­tzen, unabhängig davon, ob Leiharbeit­er oder Stammmitar­beiter betroffen sind.“

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