Förderschule am Voßbarg soll bleiben
Ausschuss spricht sich für Fortbestand der Einrichtung in Rastede aus
RASTEDE – Breite Unterstützung hat nun die Schule am Voßbarg, die Kinder mit dem Förderbedarf Lernen unterrichtet, von der Rasteder Politik erfahren. Denn nachdem die Landespolitik mit einer Änderung des Schulgesetz den Weg für die Fortführung des Förderschwerpunkts Lernen geebnet hat, soll die Einrichtung am Voßbarg weiter bestehen.
Einem entsprechenden Antrag auf Fortführung bis zum Schuljahr 2027/ 2028 hat der Schulausschuss in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, nun muss der Antrag noch den Verwaltungsausschuss am kommenden Montag passieren. Dann könnten zum Sommer wieder neue Fünftklässler die Schule besuchen. „Der Bürgermeister hat mir gesagt, dass der Antrag bei der Schulbehörde noch vor Ostern eingereicht werden soll“, erläutert Schulleiter Bernhard Schrape.
Bereits jetzt zeichne sich ab, dass sich genügend Kinder für den fünften Jahrgang nach den Sommerferien anmelden. „Inklusion ist ein guter Weg, aber mit Augenmaß. Die Abschaffung der Förderschule ,Lernen’ habe ich nie für clever gehalten“, sagt der Schulleiter.
Und dieser Meinung folgte auch die Politik bereits 2015. „Der Rat der Gemeinde Rastede spricht sich für den Erhalt der Förderschule am Voßbarg mit dem Förderschwerpunkt Lernen aus und fordert die Niedersächsische Landesregierung auf, von der schrittweise geplanten Schließung der niedersächsischen Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen abzusehen“, hieß es bereits vor drei Jahren.
„An der Schule am Voßbarg wird hervorragende Arbeit geleistet, das wurde auch von allen Ausschussmitgliedern beteuert. Die Wahlmöglichkeit der Eltern sollte hier in der Gemeinde erhalten bleiben“, erläutert Gemeinde-Sprecher Ralf Kobbe. Insofern sei die Änderung des Schulgesetzes, die vom Ausschuss in seiner Sitzung am Dienstag zur Kenntnis genommen wurde,
im Sinne von Politik und Verwaltung.
„Derzeit besuchen 70 Kinder unsere Schule. Das sind Kinder, die am großen System der allgemeinen Schulen verzweifeln“, sagt Schrape. Es gebe Kinder mit dem Förderbedarf Lernen, die in einer allgemeinen Schule wunderbar lernen könnten – aber eben auch Kinder, die an den permanenten Leistungsvergleichen beziehungsweise mit dem Wissen um ihre geringere Leistungsfähigkeit verzweifelten. „Für diese Kinder ist es wichtig, auch ein kleines System wie das der Förderschule anzubieten“, sagt der Rasteder Schulleiter.
Bezüglich der Inklusion an den Regelschulen sei überdies noch einiges zu tun, meint Schrape. So sei es für viele Kinder mit Förderbedarf wichtig, einen Lehrer als „Stützpfeiler“und Ansprechpartner zu haben. In der Sekundarstufe I präge aber vor allem der Fachunterricht den Schulalltag.
Bei vielen wechselnden Lehrern sei es schwierig, einen Pädagogen als permanenten Unterstützer um sich zu haben. „Da ist noch Lernen von allen Seiten nötig. Vielleicht kommen wir auch mal einen Punkt, an dem Förderschulen nicht mehr notwendig sind. Momentan glaube ich aber fest daran, dass wir diese Schulen noch brauchen“, sagt Schulleiter Schrape.