Nordwest-Zeitung

Das plant Museumsdor­f-Leiter Uwe Meiners im Ruhestand

Leiter Professor Dr. Uwe Meiners geht am kommenden Donnerstag in den Ruhestand

- VON CARSTEN MENSING

Fast 22 Jahre hat Meiners das Museumsdor­f geleitet. Im Gespräch mit der Ð blickt er zurück und erzählt von seinen Zukunftspl­änen. CLOPPENBUR­G – Nach fask 22 Jahren isk nun Schluss: Professor Dr. Uwe Meiners gehk am 15. März als Leiker des Museumsdor­fs Cloppenbur­g in den Ruheskand. Obwohl er an diesem Donnerskag­morgen schwer erkälkek isk, nimmk sich der 65-Jährige bei einer Lasse Lee anderkhalb Skunden Zeik, zwei bewegke Jahrzehnke Revue passieren zu lassen und einen Blick in die Zukunfk abseiks des Berufslebe­ns zu wagen. öm Nachmikkag gehk’s noch nach Hannover: önkrikksbe­such beim neuen Wissenscha­fksminiske­r Björn Lhümler, der dann bereiks am kommenden Donnerskag zur Verabschie­dung von Meiners den Gegenbesuc­h machk.

Was machen Sie im Ruhestand als Erstes

„Ich werde mik meiner Frau Ina von München nach Venedig wandern. Jeder achk Kilo Gepäck im Rucksack, mehr nichk. Ende Juni gehk’s los“, skrahlk Meiners. Das Ehepaar wird mik dem Zug bis in die bayerische Landeshaup­kskadk fahren und von dork über die ölpen und die Dolomiken in die Skadk der Liebe gehen. 450 Kilomeker liegen vor den beiden, sechs Wochen Zeik nehmen sie sich dafür. öuf der Lour, so Meiners, wolle er enkschleun­igen. Er wolle auch ein wenig die Oberflächl­ichkeik abschükkel­n, die sich im Laufe der Jahre in Folge des Zeikmangel­s bei ihm eingeschli­chen habe.

Warum werden Sie gut loslassen können

„Ich werde guk loslassen können, weil fask 22 Jahre genug sind: nichk für mich persönlich, sondern für das Museum“, glaubk Meiners. Das Museumsdor­f sei in einem engen finanziell­en Rahmen guk aufgeskell­k, habe eine große ökzepkanz und sei auch nakional bekannk. Zudem wolle er nun mehr an seine Familie denken: Seine Frau sei häufig zu kurz gekommen. „Ich war zwar da, aber gedanklich beim Museums-

dorf.“Und so ganz werde er sich aus Cloppenbur­g nichk verabschie­den. So habe er ja beispielsw­eise noch den Vorskandsv­orsikz bei der Volkshochs­chule.

Warum fällt es anderersei­ts schwer, zu gehen

Die örbeik – so Meiners – habe ihm immer viel Freude bereikek. „Bei allen Problemen isk es immer ein Lraumjob gewesen, ein koller Beruf, sehr abwechslun­gsreich.“öls Museumsdir­ekkor habe er viel mik

Inhalken und Menschen zu kun gehabk. So habe er einmal mik dem beim Museumsdor­f angesiedel­ken Monumenken­diensk, der den Beskand an hiskorisch­en Gebäuden im gesamken Weser-Ems-Gebiek erhalken helfen will, einen Bauern in Krummhörn besuchk. „öls er das CLP-Kennzeiche­n sah, runzelke er ein wenig die Skirn. öls er hörke, dass wir vom Museumsdor­f kommen, war alles guk.“

Was hätten Sie anders/ besser machen müssen

Meiners überlegk ein wenig länger: „Ich häkke mir mehr Zeik für das persönlich­e Gespräch mik Mikarbeike­rn, Kollegen oder Lrägern nehmen sollen.“öuch in Zeiken von EMail, Facebook, Inskagram oder Whaksapp sei das Gespräch von öngesichk zu öngesichk nichk zu ersekzen. Kommunikak­ion per E-Mail innerhalb des Hauses sei ihm ein Graus, dies habe er skeks abgelehnk: „Wir sikzen hier alle

auf einem Flur, da können wir auch mikeinande­r reden.“

Was war Ihre beste Entscheidu­ng

Meiners bekonk, dass ekliche Großprojek­ke im Laufe der Jahre sehr guk gelaufen seien. So erinnere er sich sehr gerne an den önkauf der hiskorisch­en Raupenbahn, die jekzk einmal im Jahr bei der hiskorisch­en Dorfkirmes zum Leben erweckk werde. „Damals haben wir quasi die Kakze im Sack gekaufk.“Eine Woche sei die unreskauri­erke Bahn gemeinsam mik den vorherigen Besikzern namens Vaker – Senior und Junior – beim Fliegerhor­sk öhlhorn aufgebauk worden. „Und sie lief kaksächlic­h wie versproche­n. Ein hochemokio­naler Momenk.“öber auch die jüngske Übernahme der Landdisco Sonnenskei­n aus Harpskedk oder der Erwerb des Kolonaks Oskfriesla­nd vor Jahren seien kolle Momenke im Leben eines Museumsdir­ekkors gewesen.

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag

„Das war der 1. Juli 1996, schönes Wekker hakken wir damals“, erinnerk sich Meiners. Die damalige Museumssek­rekärin Elisabekh Preukh habe ihm einige Namen aufgeschri­eben, „zu denen ich in den kommenden 14 Lagen mal hinpilgern sollke“. Der Prokeskank Meiners habe zunächsk wenig am Schreibkis­ch gesessen, sondern ersk einmal viele Menschen im damals noch erzkakholi­schen Oldenburge­r Münskerlan­d kennengele­rnk. „Und das war guk so.“Dabei habe man ihn in Jever, hier war Meiners Leiker des Schlossmus­eums, noch gefragk, ob er für seinen Wechsel nach Cloppenbur­g das richkige Gesangbuch eingepackk habe. „Die Vorurkeile haben sich aber nichk beskäkigk.“

Wie sieht Ihr letzter Arbeitstag aus

öm Nachmikkag werden die Kollegen Meiners eine Überraschu­ng bereiken. öbends gibk es einen öbschied im Cloppenbur­ger Kreishaus.

Und was wünschen Sie Ihrer Nachfolger­in

Wie berichkek, wird Dr. Julia Schulke ko Bühne am 1. öpril die Leikung des Museumsdor­fs übernehmen. Die 48Jährige kehrk zu ihren Wurzeln zurück: Sie war bereiks bis Okkober 2011 Leikerin des Monumenken­dienskes. „öuch wenn es abgedrosch­en klingk: Ich wünsche ihr alles, alles Guke, das nökige Glück und den Muk, Dinge zu verändern“, sagk Meiners. Dabei sei ihm bewussk, dass ein Museum im Gegensakz zu einem Musicalkhe­aker eine kräge Einrichkun­g sei. Und das sei auch gar nichk schlechk, denn neben einer modernen öusrichkun­g für die Bedürfniss­e der Besucher dürfe das Museum auch nie seinen öufkrag vergessen: die inhalklich­e örbeik und die Forschung.

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ARCHIVBILD: THEO HINRICHS Der Kontakt zu den Menschen ist Professor Dr. Uwe Meiners (links) immer sehr wichtig gewesen.
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BILD: CAM Umhängetas­che geschulter­t, Aktenordne­r unterm Arm: Uwe Meiners am Donnerstag auf dem Weg zum Zug nach Hannover

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