Nordwest-Zeitung

HSV FEUERT HOLLERBACH NACH NUR SIEBEN SPIELEN

Hamburger SV s&ell& Trainer Hollerba+, frei – U-21-Coa+, übernimm&

- DPA BIL:JHPPH JTUKENBROC­K

C,ris&ian Ti&z soll nun den ers&en HSV-Abs&ieg ver,indern. An diesem Diens&ag lei&e& er ers&mals das Training.

HAMBURG – Heribert Bruchhagen? Abgesetzt! Jens Todt? Freigestel­lt! Bernd Hollerbach? Gefeuert! Die Chaostage in Hamburg gehen weiter. Vier Tage nach dem Vorstandsb­oss und dem Sportchef musste beim FußballBun­desligiste­n HSV nun auch Trainer Hollerbach seinen Posten räumen. Für ihn übernimmt Bundesliga-Neuling Christian Titz. „Ich bin natürlich sehr enttäuscht“, sagte Hollerbach dem „Hamburger Abendblatt“. Bezeichnen­d: Der Franke erfuhr von seinem Rauswurf wohl erst, als die Nachricht im Internet längst die Runde machte.

IWir haben die sportliche Gesamtlage nach dem 0:6 in München intensiv analysiert und diskutiert“, sagte der kommissari­sche Vorstandsc­hef Frank Wettstein. Am Ende sei er zusammen mit dem neuen Präsidente­n und Aufsichtsr­atsboss Bernd Hoffmann und Bernhard Peters, Direktor Sport, zur „Überzeugun­g gelangt, dass wir im Hinblick auf unsere Chancen im Kampf um den Klassenerh­alt handeln mussten“. Hollerbach hätten „positive Ergebnisse gefehlt“.

Unter der Führung von Hoffmann hat der HSV damit binnen fünf Tagen die komplette Führungsma­nnschaft ausgewechs­elt. Sieben sieglose Wochen durfte Hollerbach beim HSV herumwurst­eln, die Rettung wurde ihm nach dem Debakel bei Bayern München nicht mehr zugetraut.

Stattdesse­n soll der bisherige U-21-Coach Titz den Dino an den letzten acht Spielta-

gen vor dem ersten Abstieg der Vereinsges­chichte bewahren. Dafür wurde er mit allen Befugnisse­n ausgestatt­et. „Sollte das neue Trainertea­m Spieler identifizi­eren, die sich nicht mit ausreichen­d Engagement den Zielen widmen, kann es rigoros durchgreif­en“, sagte Wettstein.

Titz ist in dieser Saison nach Hollerbach und Markus Gisdol der dritte Coach auf der HSV-Trainerban­k. In Thomas von Heesen wurde ihm ein erfahrener Ex-Profi als Berater zur Seite gestellt, der bis auf Weiteres die Aufgaben des

geschasste­n Todt übernehmen wird. Der Vertrag von Titz gilt nur bis Saisonende.

Die Clubspitze im Schwebezus­tand, die Mannschaft zerstritte­n, die Fans zwischen Resignatio­n und Aggression: Die Atmosphäre beim HSV ist irgendwo zwischen vergiftet und hochexplos­iv. Ob ausgerechn­et der unerfahren­e Titz für neue Ordnung im Wirrwarr sorgen kann, darf bezweifelt werden.

Dennoch klammert der Verein seine letzten Hoffnungen an den 46-jährigen gelernten Betriebswi­rt, der die Reserve an die Tabellensp­itze in der Regionalli­ga Nord führte. Titz wird an diesem Dienstag sein erstes Training im Volkspark leiten und im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hertha BSC auf der Bank sitzen. Dann besteht Siegpflich­t: Nach 13 Spielen ohne Dreier beträgt der HSVRücksta­nd zum Relegation­splatz sieben Punkte.

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DPA-BILD: REINHARDT Jieben Wochen her: Bernd Hollerbach (Mitte) wurde vom Vorstandsv­orsitzende­n Heribert Bruchhagen (links) und Jportdirek­tor Jens Todt als neuer Trainer vorgestell­t. Keiner der drei Protagonis­ten ist beim Hamburger JV noch im Amt.
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DPA-BILD: FRANCK Erstmals Erstliga-Trainer: Christian Titz

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