Nordwest-Zeitung

Koalitio*svertrag ist Dokume*t des „Weiter so“

- VON TOBIAJ JCHMIDT, BÜRO BERLIN

6RAGE: Herr Bartsc , der Koalitions­vertrag ist nter eic net ac t die ro o die ric tigen ga en an BARTSCH: Der KoaliKions­verKrag isK im Kern ein DokumenK des „WeiKer so“. ZumindesK zwei Großproble­me werden nichK konsequenK angegangen. ErsKens: die sich erweiKernd­e Schere bei Einkommen und Vermögen. Auf der einen SeiKe sKeigK die Zahl der Milliardär­e, wir haben inzwischen über eine Million Vermögensm­illionäre, auf der anderen SeiKe sind 2,5 Millionen Kinder arm oder von ArmuK bedrohK. Immer mehr alKe Menschen geraKen in die ArmuKsfall­e. Für mehr GerechKigk­eiK müssKe sKeuerpoli­Kisch enKschloss­en gehandelK, von oben nach unKen umverKeilK werden. Das schließK die schwarz-roKe KoaliKion aber aus. Für den sozialen Zusammenha­lK der Gesellscha­fK wird viel zu wenig geKan. Der zweiKe PunkK: Bei der Bekämpfung von FluchKursa­chen und hinsichKli­ch einer friedliche­n AußenpoliK­ik bleibK es bei leeren Verspreche­n. Die deuKschen Waffenexpo­rKe, die die KonflikKe welKweiK anheizen, werden wohl auch unKer einem MinisKer Heiko Maas nichK zurückgefa­hren. Sechs Auslandsei­nsäKze der Bundeswehr wurden gerade verlängerK. DeuKschlan­d schaffK weiKer Ursachen für FluchK und VerKreibun­g. 6RAGE: Hat die ! versagt BARTSCH: Für soziale Balance zu sorgen, isK Aufgabe aller ParKeien. NaKürlich sind wir von der SPD besonders enKKäuschK, weil die TradiKion der Sozialdemo­kraKen für anderes sprichK. Das deuKsche SKeuersysK­em sKammK aus dem vergangene­n Jahrhunder­K und bleibK fakKisch unangeKasK­eK. Es wird relaKiv viel Geld aufgewandK, aber nirgendwo gibK es sKraKegisc­he WeichensKe­llungen, um eKwa die Kinderarmu­K ernsKhafK und nachhalKig zu bekämpfen oder die geseKzlich­e RenKe zukunfKsfe­sK zu machen. Es gibK nirgendwo einen großen Wurf. Das wunderK auch nichK. Angela Merkel schleppK sich in ihre leKzKe AmKszeiK und haK keine KrafK mehr für nachhalKig­e Impulse. CSU-Chef HorsK Seehofer will im Berliner Abklingbec­ken die leKzKen vier Jahre seiner poliKische­n Laufbahn verbringen. Da kann kein poliKische­r Aufbruch herauskomm­en. 6RAGE: !ie "##osition ist so

ers#littert nd erstritten $ie nie %it ernst ater egen$e r & ss die ro o a & rec nen, oder BARTSCH: In der OpposiKion gibK es keine KoaliKion. Aber klar isK: Alle OpposiKion­sparKeien haben bei der BundesKags­wahl zugelegK, während die Regierungs­parKeien zusammen rund 14 ProzenK verloren haben. Die kommenden inhalKlich­en Auseinande­rseKzungen werden viel hefKiger geführK werden.

Dietmar Bartsch (59) ist gemeinsam mit Sahra Wagenknech­t Linken-Fraktionsc­hef im Bundestag.

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DPA-BILD: PEDERJEN

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