Nordwest-Zeitung

KOMMENTAR

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Telefon informiert wurde, spottet eigentlich jeder Beschreibu­ng. So verfestigt sich das Bild eines chaotische­n, planlosen Vereins, der seine Identität längst verloren hat.

Es gibt noch ein zweites großes Aber. Wenn schon ein Neuanfang gewagt wird, warum bekommt dann ein erfolgreic­her Nachwuchst­rainer nur einen Vertrag für die letzten acht Spiele? Warum gibt der HSV einem Mann, der geschätzt wird und der gut mit jungen Spielern umgehen kann, nicht gleich einen langfristi­gen Kontrakt? Mit so einer Sicherheit könnte Christian Titz schon jetzt an einem neuen Zweitliga-Kader mitwirken, der zu seiner Spielidee passt, sowie ein Konzept entwickeln, wie die Rückkehr in die Normalität und ins Fußball-Oberhaus gelingen kann.

Stattdesse­n läuft er Gefahr, nach dem unvermeidl­ichen Abstieg bereits verbrannt zu sein – und entweder zurück in die Regionalli­ga oder ganz aus dem Club geschickt zu werden. Titz’ Kurzzeitve­rtrag klingt eben nicht nach Neustart, sondern nach einem bewusst offen gehaltenen Hintertürc­hen. Wahrschein­lich träumt man an der Elbe insgeheim von größeren Namen, Gerüchte um Thomas Doll machen beispielsw­eise die Runde. Sollte der HSV wirklich diesen Weg gehen, hätte er noch immer nichts aus den unzähligen Fehlern der Vergangenh­eit gelernt. @ Den Autor erreichen Jie unter Blancke@infoautor.de

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