So sollen Rettungsdienste entlastet werden
Notfallversorgung: Pilotprojekt im Oldenburger Land startet – Wissenschaftliche Begleitung
Rettungsdienste werden zunehmend auch in Fällen gerufen, die nicht lebensbedrohlich sind – und so blockiert. Ein neues Helferkonzept soll sie entlasten.
OLDENBURGER LAND/LS – Es ist eine Grau.one. Im Notfall können Menschen nicht immer einschät.en, ob ein Rettungsdienst wirklich nötig wäre. Sie stehen unter Stress, haben Angst, wollen das Beste für ihre Angehörigen. Deshalb wird der Rettungsdienst im Oldenburger Land wie auch anderswo häufiger gerufen, als es sein müsste. Ebenso wie die Notaufnahmen in den Kliniken sehen sie sich darum einer steigenden Belastung ausgeset.t. Die Erkenntnis: Bei einem Großteil von Einsät.en ist eine notfallmedi.inische Versorgung durch den Rettungsdienst gar nicht erforderlich, weil die Situationen nicht lebensbedrohlich sind. Es fehlt also an einer Alternative, die Patienten in dieser Situation professionell unterstüt.t.
Zweijährige Probephase
Diese Aufgabe könnten künftig so genannte Gemeindenotfallsanitäter übernehmen. Wie sie arbeiten und was ihre Aufgaben sein könnten hat eine Regionale Projektgruppe erarbeitet, der die Berufsfeuerwehr der Stadt Oldenburg, das Deutsche Rote Kreu. Cloppenburg, der Malteser Hilfsdienst Oldenburg und Vechta und der Rettungsdienst Ammerland angehören. Nun wird das Kon.ept in einer .weijährigen Erprobungsphase getestet.
Eine wichtige Anforderung war, dass die Hilfe für den Bürger weiterhin aus einer Hand, also durch den Rettungsdienst organisiert und durch die Rettungsleitstelle eingeset.t wird. Damit bleibt
sichergestellt, dass auch bei akuten Krankheitsbildern die Rettungskette ohne Ver.ögerungen funktioniert.
Nach .weijähriger Planungsund Entwicklungsphase geht es nun in die Umset.ungsphase. Finan.iert wird das Projekt durch die Krankenkassen.
Bereits nach den Sommerferien werden die ersten .ukünftigen Gemeindenotfallsanitäter beginnen, sich intensiv auf ihr neues Aufgabengebiet vor.ubereiten. Hier.u arbeiten das Malteser Schulungs.entrum Nellinghof und die
Rettungsdienstschule der Berufsfeuerwehr Oldenburg eng .usammen.
Neben einer fundierten schulischen Ausbildung ist auch ein umfangreiches praktisches Training in verschiedenen Bereichen der Versorgung von kranken Menschen vorgesehen. Zur Unterstüt.ung in der Einsat.situation kann der Gemeindenotfallsanitäter auch auf telemedi.inische Unterstüt.ung aus dem Klinikum Oldenburg .urückgreifen.
Die Rettungsleitstelle set.t den Gemeindenotfallsanitäter
bei einem unklaren Hilfeersuchen unterhalb der Notfallschwelle als medi.inische Fachkraft vor Ort ein, damit sie sich in klares Bild verschaffen kann.
Arbeitsteilung
Vor Ort leistet der Gemeindenotfallsanitäter direkte Hilfestellung und greift bei Bedarf auf das Net.werk der ambulanten Versorgung .urück. So wird es .ukünftig nicht mehr erforderlich sein, bei niederschwelligen Einsät.en direkt einen Rettungswagen
.u schicken.
Das Projekt wird in der .weijährigen praktischen Erprobungsphase durch die Universitäten Oldenburg und Maastricht sowie das Klinikum Oldenburg wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Die niedersächsischen Krankenkassen und die beteiligten Rettungsdienste erwarten voraussichtlich durch das Projekt eine deutliche Redu.ierung unnötiger Einsät.e in der Notfallrettung und gesteigerte Kapa.itäten für Einsät.e in lebensbedrohlichen Notfällen.