Rathaus auf Pferdemarkt noch verhindert
Betrifft: „0er ärgste Tag für den -berstadtdirektor“; (c vom 9. 2ärz); zur Veranstaltung „:rzähl uns von früher“im Stadtmuseum
Da haben die Oldenburger ja noch mal Glück gehabt: Die Planung eines Rathauses auf dem Pferdemarkt vor ca. 35 Jahren ist aus heutiger Sicht überhaupt nicht vorstellbar. Der einzigartige Wochenmarkt – Treffpunkt vieler Oldenburger, nicht nur am Samstag – einfach weg. Vielen Dank an Detlef Roßmann, vielen Dank an die Grünen, dass sie gegen diesen Irrsinn erfolgreich gekämpft haben. Oft sind es die Bürgerinitiativen, die kurzsichtiges Planen von Politik und Verwaltung verhindern und dafür sorgen, dass die Oldenburger Lebens- Nualität erhalten bleibt.
Damals gab es noch keine Groko. Heute ist das anders, da wird von den Grokos in Bund, Land und Kommune nicht mehr diskutiert, sondern nur noch durchgeboxt.
Marlies Mammes Oldenburg
Mit ein wenig Recherche in der eigenen Zeitung hätte Herr Kiefer den Lesern genauere Informationen über den „ärgsten Tag“des ehemaligen Oberstadtdirektors Heiko Wandscher liefern können. Ein Rathaus samt Tiefgarage sollte nach seinen Plänen heute den Pferdemarkt zieren. Glücklicherweise konnte ich in den 80er Jahren dazu beitragen dieses Projekt zu verhindern. Zunächst eine biografische Korrektur (...): Ich bin und war nie bei den „Grünen“sondern seinerzeit Mitglied der SPD. (...)
Die Tiefgarage sollte unterhalb des westlichen Pferdemarktgeländes errichtet und erschlossen werden durch eine vierspurige Verlängerung der Peterstraße über die Grundstücke Pferdemarkt 7 und 8 (Rosenbohm und Bauwerkhalle). (...) Der Wochenmarkt sollte einem begrünten Rathausplatz weichen. (...) Ab 1985 habe ich gemeinsam mit Anliegern des Pferdemarktes, des Johannisviertels und mit Händlern des Wochenmarktes eine Bürgerinitiative gegründet, um diese Pläne zu verhindern. Ich bin stolz darauf, dass dies letztlich gelungen ist (...)
Vergleichbare gigantische Projekte in anderen Stadtteilen konnten nur durch Bürgerinitiativen verhindert werden, so z.B. die vierspurige Schnellstraße über die zu verrohrende Haaren in der Ofener Straße oder der Abriss historischer Villen im Dobbenviertel zugunsten einer Erweiterung der Bezirksregierung. Um nicht missverstanden zu werden: Stadterneuerung ist sinnvoll, aber bitte nachhaltig und mit Rücksicht auf gewachsene Strukturen und Bedürfnisse der Menschen. Der Abrisswahn der Nachkriegszeit, Großbauten und autogerechte Innenstädte haben nicht überall zu besseren Lebensbedingungen geführt.
Dr. Detlef Roßmann Oldenburg