Auf Zeichen des Körpers achten
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Eine Grippe kann sehr unangenehm verlaufen. Sie heilt meistens ohne Folgeschäden von selbst aus, kann aber auch schwerwiegende Komplikationen begünstigen.
OLDENBURG – Appetitlosigkeit, trockener Husten, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost sowie hohes Fieber mit einer Körpertemperatur deutlich über 38,5 Grad sind typische Symptome einer Grippe. Dabei handelt es sich um eine akute Erkrankung der Atemwege, bei der Influenza-Viren in Zellen der Atemwege eindringen und sich dort vermehren. Potenziell krank machende Viren sind fast überall in der Umwelt vorhanden und können mit jedem Atemzug aufgenommen werden. Da Grippeviren sich bei Kälte und Trockenheit länger auf der Oberfläche der Zellen halten können, ist das Infektionsrisiko in der kalten Jahreszeit höher als in wärmeren Monaten.
Anders als bei einem zumeist milder verlaufenden grippalen Infekt fühlen sich Grippe-Patienten über einen längeren Zeitraum richtig krank und ruhebedürftig. Eine Grippe wird ebenso wie eine Erkältung durch eine Tröpfcheninfektion übertragen – etwa durch Niesen, Anhusten oder direkten Körperkontakt. Da die Erreger auch auf Gebrauchsgegenständen stundenlang überleben, können sie zum Beispiel auch nach dem Anfassen von Türklinken oder Handtüchern übertragen werden, die zuvor von einem mit Grippeviren infizierten oder bereits erkrankten Menschen genutzt worden sind.
Stärkere Symptome
Für den grippalen Infekt sind eine Vielzahl anderer Virengruppen verantwortlich. Nicht selten verursachen sie mehrfach im Jahr tränende Augen, Schniefen, Husten und ein insgesamt vermindertes körperliches Leistungsvermögen. Erkältungs-Betroffenen geht es in der Regel nach einigen Tagen wieder besser. Aufgrund der Vielfalt der verursachenden Viren sowie dem relativ harmlosen Krankheitsbild ist eine Impfung weder möglich noch nötig. Die echte Grippe ist in Deutschland meist nur in der kalten Jahreszeit zwischen Dezember und Dr. Matthias Scholz kann Grippe-Erreger mittels Abstrichen im tiefen Nasen- oder im Nasen-Rachenbereich im Labor sicher nachweisen.
Um Schlimmeres
zu verhindern, sollten vor allem Risiko-Patienten bei heftigen Grippe-Symptomen umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann durch einen labordiagnostischen Nachweis von Grippeviren den Influenza-Verdacht aufklären. Da die Virusausscheidung in den ersten zwei Krankheitstagen am größten ist, gelingt der Nachweis dann am sichersten.
März verbreitet. Man muss dabei sowohl mit stärkeren Symptomen wie auch mit einer längeren Krankheitsdauer – nicht selten mehrere Wochen – rechnen.
Die aktuelle Grippewelle hat nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in der letzten Dezemberwoche 2017 begonnen und dauert auch im März 2018 mit hohen Neuerkrankungszahlen an. Bis zum letzten Erhebungsdatum am 6. März sind bundesweit genau 165 489 Grippe-Erkrankungen an das RKI übermittelt worden. Die Erkrankungsschwerpunkte sind relativ gleichmäßig über das gesamte Bundesgebiet verteilt, wobei Nordwestdeutschland inklusive des Raums Oldenburg als eine Region mit einer stark erhöhten Influenza-Aktivität eingestuft wird.
Influenza B-Viren sind aktuell mit einem Anteil von rund 73 Prozent die häufigsten
Bei gefährdeten
Patienten mit typischen Grippe-Symptomen und/oder einem positiven Virusnachweis muss der Arzt über einen Therapieversuch mit einem Neuraminidasehemmer und fiebersenkenden Mitteln entscheiden, betont Dr. Matthias Scholz. Im Fall einer bakteriellen Superinfektion kann auch die Behandlung mit einem Antibiotikum sinnvoll sein.
Virentypen, gefolgt von den 2009 weltweit verbreiteten Influenza A-Typen H1N1pdm09, die auch als Schweinegrippe-Virus bekanntgeworden sind, mit einem Anteil von 23 Prozent. Dazu kommen H3N2-Viren mir einem Anteil von etwa drei Prozent.
Die Inkubationszeit beträgt bei einer Grippe-Infektion normalerweise ein bis zwei Tage, erklärt Dr. Matthias Scholz, Laborarzt und Mikrobiologe im Medizinischen Labor Oldenburg: „Das Problem ist dabei, dass die Virusausscheidung bereits vor den ersten Beschwerden auftreten kann.“
Einfach auskurieren
Wenn erst einmal Symptome aufgetreten sind, sollte man die medizinisch als Influenza bezeichnete Grippe nicht auf die leichte Schulter
Grippe-Patienten
sollten sich schonen, um dem Körper die Möglichkeit zur Erholung zu geben. Bei gesunden Menschen ist der Organismus zwar in der Lage, schädliche Grippe-Viren zu bekämpfen und früher oder später zu vernichten. Der Körper wird durch die natürliche Abwehrreaktion aber stark belastet und ist empfindlicher auch für andere Erreger.
nehmen. „Man muss sie einfach zu Hause auskurieren und auf die Zeichen des Körpers hören“, erklärt Dr. Scholz. Ansonsten drohen schwerwiegende Komplikationen – zum Beispiel durch eine zusätzliche bakterielle Infektion.
Eine besonders gefürchtete Komplikation ist neben einer Schädigung des Herz-/Kreislaufsystems die Lungenentzündung, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Zur Risikogruppe für einen sehr schweren Verlauf einer Grippe-Erkrankung zählen Menschen mit chronischen Erkrankungen der Lunge und des Herz-/Kreislaufsystems sowie mit Immundefekten oder Stoffwechselerkrankungen wie etwa einem Diabetes mellitus. Das Gleiche gilt auch für Kleinkinder, Schwangere und ältere Menschen, die in einem schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand sind.