Nordwest-Zeitung

TRAINER MACHOWSKI AUF JOB-SUCHE

Sebastian Machowski spricht über seine ehemaligen Teams Oldenburg und Bremerhave­n

- VON HAUKE RICHTERS

Am Sonntag spielen die früheren Mannschaft­en des 46-Jährigen gegeneinan­der. Er erzählt, wie es sich anfühlt, freigestel­lt zu werden.

FRAGE: Herr Machowski, am Sonntag treffen die EWE Baskets Oldenburg um 17.30 Uhr in der großen Arena auf die Eisbären Bremerha en. Gehen Sie in die Halle? SEBASTIAN MACHOWSKI: Nein, das mache ich nicht. FRAGE: Sie waren bis Dezember Trainer der Eisbären, ehe sich der Verein on Ihnen trennte. Haben Sie schon Abstand da on gewonnen? MACHOWSKI: Da ich in Olnicht denburg lebe und nun mehr nach Bremerhave­n fahräumlic­he re, habe ich die Trennung schnell vollzogen. Für die gedanklich­e Trennung braucht es sicherlich etwas Zeit. FRAGE: Das Phänomen, als Trainer einer Profimanns­chaft abgesetzt zu werden, wenn es nicht wie gewünscht läuft, zieht sich durch alle Sportarten. Wie gehen die Betroffene­n damitum? MACHOWSKI: Es ist zum einen schade, wenn man von einem Tag auf den anderen nicht mehr mit der Mannzusamm­enarbeitet. schaft Man hat sie ja zusammenge­stellt und kennt ihre Stärken. Die Trennung von einem Trainer ist ein Automatism­us, der meiner Meinung nach viel zu oft in Gang gesetzt wird. Wenn man aber nicht die entspreche­nden Ergebnisse erzielt, hat man irgendwann leider auch wenig Argumenmic­h te. Natürlich ärgere ich über die Trennung, weil wir im Sommer 2017 über ein zweijährig­es Projekt in Bremerhave­n gesprochen hatten. Und nach nicht einmal sechs Monaten war es dann vorbei. Da wird einem schon ein ganzer Cocktail von Gefühlen serviert. FRAGE: Ihr !ontrakt ist nicht aufgelöst, bis zum Saisonende stehen Sie noch in Bremerha en unter Vertrag. Werden Sie danach wieder bei einem Team arbeiten? In Deutschlan­d? Möglicherw­eise im Ausland? MACHOWSKI: Natürlich ist es mein Ziel, wieder als Trainer zu arbeiten. Mit Hilfe meines Beraters bin ich auch auf der Suche. Ich lerne derzeit eine Seite des Geschäfts kennen, die nicht schön ist, aber eben dazugehört. Ich weiß nicht, wo ich als nächstes arbeite. Das kann in Deutschlan­d sein, das kann auch im Ausland sein. Es gibt schönere Situatione­n als diese Ungewisshe­it, aber ich komme damit klar. Wenn das passende Angebot kommt, muss man sofort bereit sein. So war es damals auch mit dem Angebot aus Bremerhave­n. Da war es eher Zufall, dass der Job von Oldenburg aus relativ nah lag. FRAGE: Vor Ihrer Zeit in Bremerhaen haben Sie on 2012 bis 201; die Ol- denburger trainiert. Wie sehen Sie das Team heute? MACHOWSKI: Grundsätzl­ich sind die Baskets in Basketball­Deutschlan­d in einer guten Position und haben einen hohen Stellenwer­t. Das konkrete Team ist inzwischen ein ganz anderes als zu meiner Zeit, nur Rickey Paulding ist von den Spielern noch da. In dieser Saison tut sich die Mannschaft gegen Spitzentea­ms recht schwer. Ich bin aber daüber

von zeugt, dass die Baskets die Playoffs erreichen. Und dann ist mit ihnen zu rechnen. Das hat man im vergangene­n Jahr gesehen, als die Mannschaft sogar Vizemeiste­r wurde. FRAGE: Das Playoff-:inale ging damals gegen Bamberg erloren. Jene Bamberger sind nun weit abgerutsch­t und kämpfen sogar um die Playoff-Teilnahme. Weit enteilt an der Tabellensp­itze steht dagegen Bayern München. Erleben wir gerade eine Wachablösu­ng im deutschen Basketball? MACHOWSKI: Ob das schon eine dauerhafte Wachablösu­ng ist, weiß ich nicht. Man muss sich halt das Bamberger Programm anschauen, das einfach gewaltig ist. Die Mannschaft hat in der Euroleague-Gruppenpha­se 30 Spiele zu bestreiten. Ein Beispiel: Im Pokal-Viertelfin­ale hat Bayern München an einem Sonntag gegen Bamberg gewonnen. Am Dienstag davor hatte Bamberg in der Euroleague zuhause gegen Kaunas gespielt und am Donnerstag auswärts in Barcelona. Das ist eine ungeheure Belastung. Um die Frage nach der Wachablösu­ng zu beantworte­n, möchte ich erst die Playoffs abwarten. FRAGE: Zurück zum Nordderby und den beteiligte­n Mannschaft­en. Hält Bremerha en in diesem Jahr noch die !lasse? MACHOWSKI: Ich glaube schon. Das Team hat die nötige Qualität dazu. Und es kann auch gegen Oldenburg gewinnen. Das haben wir in der vergangene­n Saison gesehen, als ich dort Trainer war. Damals haben wir das Heimspiel, das in Bremen ausgetrage­n wurde, gegen die Baskets gewonnen.

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BILD: IMAGO Exzellente­r Kenner des Basketball­s im Nordwesten: Sebastian Machowski (hier 2017 als Trainer der Eisbären Bremerhave­n)
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DPA-BILD: JASPERSEN
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