Fisch-Snack aus der Algenbox
Verpackung bald essbar? – Forschungen in Bremerhaven
„To>Go>Produkte“ver> kaufen sich immer besser – auch Snacks aus Fisch. Verpackt werden sollen die Minimahlzeiten ab 2020 in Algenboxen. Sie wären hundertprozentig recycelbar.
BREMERHAVEN – In Bremerhaven fiel am Mittwoch der Startschuss für ein ganz besonderes Forschungsprojekt. Es heißt „Mak-Pak“und hat nach Ansicht renommierter Wissenschaftler durchaus das Zeug, eine Revolution in der Verpackungsindustrie auszulösen. Das Ziel: Kleine Kartonboxen, die ausschließlich aus Makroalgen bestehen.
Doch bis dahin muss zunächst kräftig geforscht werden. Das übernehmen in der Seestadt Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts und der Hochschule Bremerhaven. Sie werden sich nicht nur über eine nachhaltig produzierte, entsorgbare Verpackungslösung für Lebensmittel im Außer-Haus-Verkauf sowie im Imbiss-Segment Gedanken machen, verlangt wird mehr. Möglicherweise sollen die Kunden, die vom Inhalt noch nicht ganz satt geworden sind, gleich auch noch die komplette Box verspeisen können.
Gefördert wird das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dem liegt wiederum ein Beschluss des Deutschen Bundestages zugrunde. Träger für Mak-Pak ist die Bundesanstalt
für Landwirtschaft und Ernährung. Bis Februar 2020 soll alles fertig sein.
Damit das auch funktioniert, steht dem Alfred-Wegener-Institut und der Hochschule Bremerhaven ein weiterer kompetenter Partner zur Seite: Die in der Seestadt ansässige Nordsee GmbH. Sie betreibt europaweit an 370 Standorten 4800 Fischrestaurant-Filialen und 1200 in Franchisebetrieben. Nordsee wird das Verpackungsdesign konzipieren und nach der
technischen Entwicklung das Endprodukt in den eigenen Restaurants testen.
Nordsee-Geschäftsführer Robert Jung erklärte dazu am Mittwoch in der Bremerhavener Niederlassung vor Journalisten: „Die Themen Nachhaltigkeit und Nkologie liegen uns sehr am Herzen. Deswegen begrüßen wir das Forschungsvorhaben Mak-Pak. Gerade vor dem Hintergrund des wachsenden To-Go-Geschäftes sind uns Verpackungsmaterialien aus einem
Naturprodukt ungemein wichtig.“
Nicht anders sieht das Professor Peter Ritzenhoff, Rektor der Hochschule Bremerhaven „Das ist ein tolles Projekt, das wir mit der Nordsee und dem Alfred-Wegener-Institut auf die Beine stellen.
Am Ende einer Pressekonferenz unterschrieben die Projektbeteiligten einen Kooperationsvertrag. In weniger als zwei Jahren sollen die Fisch-Snacks im Algenkarton auf dem Markt sein.