Schwimm-Unterricht fällt ins Wasser
Schulen klagen über fehlende Bäderzeiten – Vitalbad zusätzlich zu z7ei Stadtteilbädern gefordert
Schon heute reicht die Wasserfläche nicht aus, um den im Lehrplan geforderten Sch7immunterricht erteilen zu können. Die Oldenburger Schulen schlagen deshalb Alarm: Das Bad Eversten müsse bleiben.
OLDENBURG – In der Diskussion über die Zukunft der städtischen Schwimmbäder haben sich die Schulen mit einem flammenden Plädoyer zu Wort gemeldet. Im Namen von 20 000 Schülerinnen und Schülern hat Björn Gottsmann den Erhalt der Stadtteilbäder in Eversten und Kreyenbrück zusätzlich zu einem möglichen neuen Schwimmbad am Flötenteich gefordert.
Im Sportausschuss äußerte sich Gottsmann vom Koordinierungskreis Sportobleute der allgemeinbildenden Gymnasien und Gesamtschulen in Oldenburg am Mittwoch zum Bedarf der Schulen. Danach klafft bereits heute eine Lücke zwischen den Vorgaben des Lehrplans und dem tatsäch- lich erteilten Schwimmunterricht.
Ein weiteres Bad, das die Anforderungen an Schwimmunterricht erfülle (vier 25-Meter-Bahnen, höhenverstellbarer Boden) sei unerlässlich. Alle Grund- und Oberschulen sowie die berufsbildenden Schulen unterstützten die Position des Arbeitskreises, sagte Gottsmann.
Die Stadt will in die Bäder investieren und hat ein Gutachten mit mehreren Varianten vorgestellt. Als finanziell vertretbar gilt der Neubau eines sogenannten Vitalbades im Stadtnorden. Das Stadtteilbad in Eversten, das in relativer Nähe des Olantis liegt, würde dem Vorschlag zufolge geschlossen werden.
Beide Stadtteilbäder sind in die Jahre gekommen; ein Neubau sei wirtschaftlicher als eine Sanierung, sagen Fachleute. Die Investition in beide Stadtteilbäder sowie der Neubau am Flötenteich würden demnach erhebliche Mittel verschlingen – im Bau und vor allem im Unterhalt. Am Flötenteich wäre ein Bad sinnvoll, weil der Stadtnorden schlecht versorgt ist. Ob das Vitalbad am Flötenteich um ein Becken im Freien ergänzt werden soll, ist ebenfalls Gegenstand der Diskussion.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann forderte am Mittwoch zur Gelassenheit auf. Es gebe Grund zur Freude, weil die Stadt künftig mehr Geld für Bäder ausgeben werde als bisher. Nun gehe es um ein vernünftiges Konzept. Zuletzt hatten die Schwimmsportler ihre Forderungen vorgelegt. Im Mittelpunkt stehen wettkampftaugliche 50-MeterBahnen im neuen Vitalbad. Das Olantis verfügt nur über 25-Meter-Bahnen. 50-MeterBahnen wären ebenfalls mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
Wann die Entscheidung fällt, steht noch nicht fest. Ursprünglich war geplant, bis zu den Sommerferien einen Beschluss im Rat zu fällen. Dieses Ziel gilt mittlerweile als „zu ambitioniert“.