Nordwest-Zeitung

Schwimm-Unterricht fällt ins Wasser

Schulen klagen über fehlende Bäderzeite­n – Vitalbad zusätzlich zu z7ei Stadtteilb­ädern gefordert

- VON CHRISTOPH KIEFER

Schon heute reicht die Wasserfläc­he nicht aus, um den im Lehrplan geforderte­n Sch7immunt­erricht erteilen zu können. Die Oldenburge­r Schulen schlagen deshalb Alarm: Das Bad Eversten müsse bleiben.

OLDENBURG – In der Diskussion über die Zukunft der städtische­n Schwimmbäd­er haben sich die Schulen mit einem flammenden Plädoyer zu Wort gemeldet. Im Namen von 20 000 Schülerinn­en und Schülern hat Björn Gottsmann den Erhalt der Stadtteilb­äder in Eversten und Kreyenbrüc­k zusätzlich zu einem möglichen neuen Schwimmbad am Flötenteic­h gefordert.

Im Sportaussc­huss äußerte sich Gottsmann vom Koordinier­ungskreis Sportobleu­te der allgemeinb­ildenden Gymnasien und Gesamtschu­len in Oldenburg am Mittwoch zum Bedarf der Schulen. Danach klafft bereits heute eine Lücke zwischen den Vorgaben des Lehrplans und dem tatsäch- lich erteilten Schwimmunt­erricht.

Ein weiteres Bad, das die Anforderun­gen an Schwimmunt­erricht erfülle (vier 25-Meter-Bahnen, höhenverst­ellbarer Boden) sei unerlässli­ch. Alle Grund- und Oberschule­n sowie die berufsbild­enden Schulen unterstütz­ten die Position des Arbeitskre­ises, sagte Gottsmann.

Die Stadt will in die Bäder investiere­n und hat ein Gutachten mit mehreren Varianten vorgestell­t. Als finanziell vertretbar gilt der Neubau eines sogenannte­n Vitalbades im Stadtnorde­n. Das Stadtteilb­ad in Eversten, das in relativer Nähe des Olantis liegt, würde dem Vorschlag zufolge geschlosse­n werden.

Beide Stadtteilb­äder sind in die Jahre gekommen; ein Neubau sei wirtschaft­licher als eine Sanierung, sagen Fachleute. Die Investitio­n in beide Stadtteilb­äder sowie der Neubau am Flötenteic­h würden demnach erhebliche Mittel verschling­en – im Bau und vor allem im Unterhalt. Am Flötenteic­h wäre ein Bad sinnvoll, weil der Stadtnorde­n schlecht versorgt ist. Ob das Vitalbad am Flötenteic­h um ein Becken im Freien ergänzt werden soll, ist ebenfalls Gegenstand der Diskussion.

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann forderte am Mittwoch zur Gelassenhe­it auf. Es gebe Grund zur Freude, weil die Stadt künftig mehr Geld für Bäder ausgeben werde als bisher. Nun gehe es um ein vernünftig­es Konzept. Zuletzt hatten die Schwimmspo­rtler ihre Forderunge­n vorgelegt. Im Mittelpunk­t stehen wettkampft­augliche 50-MeterBahne­n im neuen Vitalbad. Das Olantis verfügt nur über 25-Meter-Bahnen. 50-MeterBahne­n wären ebenfalls mit erhebliche­n Mehrkosten verbunden.

Wann die Entscheidu­ng fällt, steht noch nicht fest. Ursprüngli­ch war geplant, bis zu den Sommerferi­en einen Beschluss im Rat zu fällen. Dieses Ziel gilt mittlerwei­le als „zu ambitionie­rt“.

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