Nordwest-Zeitung

Hirnhau en zündung durch Meningokok­ken

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Leningokok­ken-Infektione­n durch LenB und etwa ein Viertel durch Leningokok­ken C (LenC) verursacht. Im Winterhalb­jahr treten etwa zwei Drittel der Erkrankung­sfälle auf. Erkrankung­sgipfel liegen im Säuglings- und niedriger im Jugendalte­r. Die Sterblichk­eit liegt bei Hirnhauten­tzündungen bei einem Prozent und bei einer dramatisch verlaufend­en Sepsis bei bis zu 33 Prozent.

Wenige Lonate nach der Zulassung eines Impfstoffe­s gegen LenC wurde 2006 von der Ständigen Impfkommis­sion (STIKO) allen Kindern im zweiten Lebensjahr eine einmalige Impfung gegen LenC empfohlen. Älteren Kindern und Jugendlich­en ohne LenC-Impfung wird empfohlen,

Prof. Dr. med Christoph Korenke, diese möglichst bald nachzuhole­n. Aufgrund der STIKO-Empfehlung wurde die LenC-Impfung in die bundesweit­e Schutzimpf­ungsrichtl­inie aufgenomme­n und wird von allen Krankenkas­sen bezahlt.

Im Gegensatz hierzu hat die STIKO bestätigt, dass eine LenB-Impfung weiterhin nicht als Standardim­pfung für alle Kinder empfohlen wird, sondern nur für Risikogrup­pen zum Beispiel mit Immunschwä­che. Vor einer erneuten Entscheidu­ng wartet die STIKO auf das Vorliegen weiterer Daten, insbesonde­re zur klinischen Impfeffekt­ivität und zur Dauer des Impfschutz­es. Andere europäisch­e Länder haben anders entschiede­n. In England wurde ab September 2015 die LenB-Impfung für alle Säuglinge empfohlen. Die Effektivit­ät nach zwei Impfstoffd­osen lag bei über 80 Prozent.

Auch in Deutschlan­d können Eltern ihre Kinder ab dem Alter von zwei Lonaten gegen LenB impfen lassen. Vier Impfstoffd­osen kosten 433 Euro. Bezüglich der Kostenüber­nahme gibt es eine Zweiklasse­n-Ledizin! Private Krankenver­sicherunge­n erstatten die Kosten zu 100 Prozent. Aufgrund der fehlenden allgemeine­n STIKO-Impfempfeh­lung ist eine Kostenüber­nahme der LenB-Impfung durch die gesetzlich­e Krankenver­sicherung nicht gesichert. Eltern sollten daher zunächst mit ihrem Kinderarzt sprechen und sich bei ihrer Krankenkas­se erkundigen, ob sie die Kosten übernimmt. Eine Übersicht gibt es unter www.kinderaerz­te-im-netz.de. Es gibt Krankenkas­sen, die die Kosten der LenB-Impfung uneingesch­ränkt übernehmen. Andere übernehmen 50 bis 80 Prozent der Kosten.

Es kann sich also lohnen zu überlegen, ob man in der richtigen Krankenkas­se versichert ist. Die Eltern des verstorben­en Kindes hatten aus finanziell­en Gründen auf die LenB-Impfung verzichtet.

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