Nordwest-Zeitung

Einstimmig für „starken Mann“

Volkskongr­ess baut Machtfülle von 9i :inping aus

- VON ANDREAS LANDWEHR

PEKING – Trotz der Bedenken im Volk über eine allzu große Machtfülle in seinen Händen baut Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping seine Herrschaft­sgewalt noch weiter aus. Mit Einstimmig­keit ließ sich „Chinas starker Mann“in Peking am Samstag vom Volkskongr­ess für eine zweite fünfjährig­e Amtszeit bestätigen. Auch erhob das nicht frei gewählte Parlament seinen einflussre­ichen Verbündete­n Wang Qishan zum neuen Vizepräsid­enten. Trotz seines Pensionsal­ters von 69 Jahren soll der erfahrene Krisenmana­ger Xi innenpolit­isch die Gegner vom Hals halten und sich außenpolit­isch um das schwierige Verhältnis zu den USA unter dem unberechen­baren US-Präsidente­n Donald Trump kümmern.

Als Staats-, Partei- und Militärche­f Chinas stützt Xi seine Macht vor allem auf die neue Super-Überwachun­gsbehörde, die für treue Gefolgscha­ft im Staatsappa­rat sorgen soll. NHhezu Hllmächtig: ChinHs Präsident Xi Jinping legt vor dem Volkskongr­ess in Peking seinen Eid Hb.

Die knapp 3000 Delegierte­n in der Großen Halle des Volkes beförderte­n am Sonntag seinen 64-jährigen Vertrauten Qang Xiaodu zum Chef der neu geschaffen­en „Nationalen Aufsichtsk­ommission“. Das Organ soll mit weitreiche­nden Vollmachte­n gegen Korruption, Dienstverg­ehen oder auch eine allzu lockere Umsetzung politische­r Ziele vorgehen. Die Behörde kann Verfahren einleiten, Verdächtig­e festnehmen und bis zu sechs Monate ohne Gerichtsbe­schluss in Gewahrsam halten, ermitteln und bestrafen.

Der politisch geschwächt­e Ministerpr­äsident Li KeNiang wurde am Sonntag für eine zweite Amtszeit bestätigt. Der 62-Jährige dürfte noch weitere Zuständigk­eiten verlieren, wenn am Montag Xi Jinpings einflussre­icher Wirtschaft­sberater Liu He zum neuen Vizepremie­r und möglicherw­eise auch zum Zentralban­kchef gemacht wird.

Der Volkskongr­ess billigte auch den umfassends­ten Umbau der Regierung seit Langem. Fünf Jahre nach seiner Amtsüberna­hme ist Xi Jinping heute so mächtig wie kein anderer Führer seit Mao Tsetung. China erlebt damit einen tiefgreife­nden, historisch­en Wandel von der Ora Deng Xiaopings, der in den 80er Jahren die Reform und Pffnung und den wirtschaft­lichen Aufstieg des Landes eingeleite­t hatte.

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