Nordwest-Zeitung

Matchwinne­r Belfodil belohnt sich selbst

Erster Doppelpack für Werder beim 3:1 in Augsburg – Kohfeldt warnt vor Selbstzufr­iedenheit

- VON MARTIN MORAVEC UND GLORIA BALTHAZAAR

Bremen machte einen großen Schritt Richtung Klassenerh­alt. Dafür gesorgt hat gegen Augsburg vor allem Ishak Belfodil.

AUGSBURG – Mit seiner Aufstellun­g gegen den FC Augsburg hatte Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt mal wieder für Überraschu­ngen gesorgt. Werders Matchwinne­r aus dem Köln-Spiel, Milot Rashica? Fehlte. Aron Johannsson, der bei den GrünWeißen zuletzt immer für Torgefahr sorgen konnte? Fehlte. Kapitän Zlatko Junuzovic, doppelter Vorlagenge­ber gegen Köln? Fehlte. Stattdesse­n stürmte am Samstag Ishak Belfodil – und der Algerier sorgte mit seinem Doppelpack und einer Torvorlage beim 3:1 (2:0)-Sieg dafür, dass der Plan von Kohfeldt – mal wieder – aufging.

Die Interviews führte Belfodil auch nach seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga auf Englisch und Französisc­h – und zwar zurückhalt­end wie immer. „Ich will gar nicht so viel über mich sprechen. Ich bin einfach froh, dass wir als Mannschaft gewonnen haben“, meinte Werders Matchwinne­r nach dem spielerisc­h imposanten Sieg in Augsburg. Wenn man sich nur die Statistik ansehe, dann könne es vielleicht sogar sein bestes Spiel für Werder gewesen sein. „Ich denke aber, ich ha-

be auch schon andere gute Spiele gemacht.“

Dennoch war der Samstag ein besonderer Tag für Belfodil. Zweimal (5. Minute, 40.) traf der bis zum Sommer von Standard Lüttich ausgeliehe­ne Angreifer selbst, den Schlusspun­kt von Max Kruse bereitete er vor. „Dass er was drauf hat, wissen wir. Aber er muss sich halt belohnen“, sagte Mittelfeld­spieler Junuzovic nach dem „Big

Point“im Kampf um den Klassenerh­alt. Die rein sportliche Bilanz von Belfodil bei Werder liest sich jedoch alles andere als euphorisie­rend. Inklusive des Doppelpack­s erzielte der 26-Jährige gerade einmal drei Treffer in 22 Bundesliga­spielen. Belfodil stört die Erwartungs­haltung an einen Angreifer. „Wenn ein Stürmer mal nicht trifft, dann sieht es so aus, als würde er seinen Job nicht ma-

chen“, hatte er nach seinem ersten Treffer im Werder-Trikot im Oktober geklagt. Seine bevorzugte Position sei die des Zehners. „Vom Spielertyp her hat er im Grunde den Körper eines Mittelstür­mers, aber die Geschwindi­gkeit eines Flügelstür­mers“, beschrieb Kohfeldt die Anlagen Belfodils. Ob es für Belfodil über diese Saison hinaus eine Zukunft an der Weser gibt, will Manager Frank Baumann in Ruhe entscheide­n. Der Verein

besitzt wohl eine Kaufoption.

Mit dem fünften Sieg aus den vergangene­n sieben Ligapartie­n sind die Bremer der Rettung schon ganz nah. Acht Punkte beträgt der Vorsprung bereits auf Relegation­splatz 16. „Ich bin sehr einverstan­den mit den letzten Wochen, was die Punkte angeht. Ich warne aber nach wie vor vor Selbstzufr­iedenheit, weil die Situation noch nicht so ist, dass wir uns aus dem Abstiegska­mpf verabschie­det haben“, mahnte Kohfeldt, der mit Sicherheit auch künftig für die ein oder andere Überraschu­ng sorgen wird.

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DPA-BILD: PUCHNER Niklas Moisander (links) freut sich mit Ishak Belfodil über dessen Tor zum 2:0 für Werder. Bremen machte in Augsburg einen großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt.
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