Der Norden sucht gute Ideen
Der Hamburger SV steht in einer katastrophal verlaufenen Saison vor dem Abstieg. Der VfL Wolfsburg steckt trotz üppiger Unterstützung durch seinen Eigentümer im Abstiegskampf. Aufsteiger Hannover 96 startete furios, muss sich nun aber doch wieder Sorgen machen. Und bei Werder Bremen sieht es jetzt zwar gut aus mit dem Klassenerhalt, rechnerisch sicher ist dieser aber noch längst nicht.
Von den vier Bundesligisten aus dem Norden hat jeder so seine Probleme, alle vier Vereine finden sich derzeit in der südlichen Hälfte der Tabelle wieder. Nun sind die Verhältnisse an den vier Standorten aber zu unterschiedlich, um daraus eine gemeinsame norddeutsche Misere zu basteln.
Wenn es irgendwo im Profifußball nicht gut läuft, ist schnell der Ruf nach mehr Geld und neuen Investoren da. Mit einer Abschaffung der sogenannten 50+1-Regel (diese verhindert bislang die Übernahme eines Vereins durch einen Investor) würden sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten auftun, ist immer wieder zu hören.
In Wolfsburg gibt es diese 50+1-Regel nicht, besserer Fußball als anderswo wird dort aber nicht gespielt. Und sollte der HSV wirklich absteigen, so ist dafür in der zweitgrößten deutschen Stadt sicherlich nicht die fußballfördernde Wirtschaft verantwortlich. Denn die hilft dem Verein immer noch sehr umfangreich.
Wie lautet also die Erfolgsformel abseits des Geldes? In dieser Saison schauen viele Manager nach Frankfurt, wo die Eintracht aus ihren Mitteln mehr macht, als man erwarten durfte. Vorstand Fredi Bobic und Trainer Niko Kovac haben ein Team zusammengestellt, in dem ganz verschiedene Charaktere harmonieren. Derzeit wird diese Mannschaft auch vom eigenen Erfolg getragen, weil Siege eben selbstbewusst machen. Spannend wird nun, ob sich dieser Erfolg konservieren lässt. Denn im Sommer werden große Clubs mit großem Portemonnaie um die besten Spieler buhlen. Und dann braucht die Eintracht wieder gute Ideen. So wie die Clubs im Norden. @ Den Autor erreichen Sie unter Richters@infoautor.de