Bohe wird zum Derbyhelden über Nacht
9orwart hält bei 3:1-Sieg des SSV Jeddeloh gegen V0B %ldenburg El0meter von Tönnies
Laabs, %ltmer und Ficara tra0en 0ür Jeddeloh. In einer ausgeglichenen Partie mit vielen Zweikämp0en war der SSV das e00ektivere Team.
OLDENBURG – Der gefeierte Mann war einer, der eigentlich gar nicht auf dem Platz stehen sollte. Als die Spieler des SSV Jeddeloh nach dem hart erkämpften 3:1 (0:0)-Erfolg beim VfB Oldenburg zu ihren Anhängern liefen, war klar, wer die traditionelle „Humba“anstimmen würde: Felix Bohe. Der 23-jährige Torwart der Ammerländer lieferte mit einem gehaltenen Elfmeter von VfB-Kapitän Thorsten Tönnies in der 61. Minute die wohl spielentscheidende Aktion – und wurde damit zum Jeddeloher Derbyhelden über Nacht.
Spiel auf Augenhöhe
Denn Bohe, ansonsten die Nummer zwei im SSV-Tor und zuvor nur einmal in der Fußball-Regionalliga eingesetzt, hatte erst am Samstag erfahren, dass Stammkeeper Christian Meyer erkrankt war. „Felix hat das überragend gemacht. Er hat viel Ruhe ausgestrahlt und auch bei langen Bällen sicher agiert. Das freut mich unheimlich für ihn“, sagte SSV-Trainer Key Riebau.
Nachdem Jeddeloh das Hinspiel deutlich dominiert hatte (2:0), präsentierte sich der VfB dieses Mal auf Augen-
höhe. Bei eisigen Temperaturen und böigem Wind neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Viele Zweikämpfe prägten das Spielgeschehen, Torraumszenen waren zunächst Mangelware.
Nils Laabs (56. Minute), Keven Oltmer (63.) und der eingewechselte Alessandro Ficara (90.+1) machten den SSV bei einem Gegentreffer durch Pascal Richter (86.) schlichtweg zum effektiveren Team. „Wir waren heute nicht die schlechtere Mannschaft. Es haben Nuancen entschieden“, meinte VfBTrainer Stephan Ehlers. „Wir hatten in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz, waren aber nicht zwingend. Der VfB hatte die größeren Chancen“, sagte Riebau.
Die mit Abstand größte Gelegenheit in einem chancenarmen ersten Durchgang hatte Daniel Franziskus. Hugo Magouhi setzte sich stark im Mittelfeld durch und spielte
den treffsichersten VfB-Angreifer frei, der jedoch knapp am Tor vorbeischoss (21.).
Kurz nach der Pause musste der Gastgeber wechseln. Franziskus, der von Marcel Gottschling hart gefoult wurde (er sah Gelb) und dabei umgeknickt war, konnte nicht mehr weitermachen – eine klare Schwächung des VfBAngriffs. In der 56. Minute jubelten dann die Ammerländer. Nach einer Flanke von Oltmer war Laabs frei und köpfte mit seinem elften Saisontor ein – der Treffer fiel zu diesem Zeitpunkt überraschend, da Jeddeloh bis dato kaum torgefährlich geworden war. „Das ist die Qualität, die Nils hat. Er braucht nur drei Ballkontakte, dann ist einer drin“, sagte Riebau. „Er hat eine Effizienz, die uns vielleicht ein Stück weit fehlt“, gestand Ehlers ein.
Fünf Minuten später schien Oldenburg die Antwort parat zu haben. Tönnies, der
im Sommer vom VfB zum SSV wechselt, wurde im Strafraum gelegt – Elfmeter. Der Kapitän übernahm zur Verwunderung vieler Zuschauer trotz des vor wenigen Tagen verkündeten Transfers die Verantwortung, scheiterte aber mit einem unplatzierten Schuss an Bohe. „Ich wollte zeigen, dass ich trotz meines Wechsels aktuell voll hinter dem VfB stehe. Ich war mir sicher, dass ich verwandeln würde, schließlich habe ich bislang keinen Elfmeter verschossen. Für meine Teamkameraden tut mir der Fehlschuss natürlich leid“, ärgerte sich Tönnies.
Oltmer erhöht
Sein Fehlschuss sollte sich wiederum lediglich zwei Minuten später rächen: Nach einem langen Freistoß von Kevin Samide erhöhte Oltmer per Kopf auf 2:0. Der VfB zeigte zwar weiterhin großen Einsatz und verkürzte durch einen fulminanten 20-MeterSchuss in den Winkel von Richter, eine Chance auf den Ausgleich hatte er jedoch nicht mehr. Stattdessen machte in Ficara einer der zahlreichen Ex-Oldenburger im SSV-Trikot in der Nachspielzeit den Deckel drauf.
„Wir haben gut dagegengehalten. Wir brauchen uns nicht grämen ob dieses Auftritts und werden den Großteil der ausstehenden 16 Spiele erfolgreich gestalten“, guckte Ehlers selbstbewusst nach vorn. Riebau hingegen genoss den Augenblick: „Ich bin stolz auf die Leistung der Jungs und froh, dass wir am Ende noch das 3:1 nachlegen konnten.“